Der Corona-Ausbruch beim Schlachtbetrieb Tönnies in Rheda könnte auch für das Land teuer werden.
Der Fleischkonzern und seine Subunternehmen haben jetzt einen Antrag auf Lohnerstattung gestellt, bestätigte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe, LWL. Hintergrund sind die Quarantäne-Maßnahmen von Tausenden Beschäftigten.
Das Infektionsschutzgesetz sieht die Erstattung vor, wenn Gesundheitsämter einen Betrieb schließen und Quarantäne anordnen. Um welche Summe es sich handelt, dazu konnten keine Angaben gemacht werden.
Allein im Kreis Gütersloh dürfen noch über 4500 Beschäftigte ihre Wohnungen bzw. Unterkünfte nicht verlassen.
Das Tönnies-Hauptwerk in Rheda ist seit gut drei Wochen geschlossen. Wann der Betrieb dort wieder aufgenommen werden kann, das haben die Behörden noch nicht entscheiden.
Am Montag sollen Hygiene-Experten der Uni Bonn die neue Filtertechnik unter die Lupe nehmen. Diese wird nach Unternehmens-Angaben am Wochenende eingebaut.
Bei uns im Kreis stehen nur noch 268 Menschen unter Quarantäne, teilte uns eine Sprecherin des Kreises Warendorf auf Nachfrage mit. Sie kommen alle aus dem Umfeld der Firma Tönnies.
Erleichtert zeigte sich heute auch die Stadt Beckum: die Zahlen der Infizierten gehen zurück. Insgesamt 24 Menschen seien dort nur noch akut am Corona-Virus infiziert, sagte Elmar Liekenbröcker vom städtischen Krisenstab in Beckum.
38 Tönnies-Mitarbeiter befinden sich in 6 Unterkünften in Quarantäne.