Für die Stadt Ahlen ist Vorbeugung das beste Mittel gegen Ratten. Sie hat derzeit ein Problem damit – von einer Plage will Fachbereichsleiterin Gabriele Hoffmann aber nicht sprechen. Das sei unangemessen, sagt sie mit Blick auf Presseberichte und Beiträge in den sozialen Medien. Hoffmann räumt aber ein, dass die Fallzahlen gegenüber dem letzten Jahr gestiegen sind.
In diesem Jahr wurden der Stadt bislang 22 Fälle von Rattenbefall gemeldet. Wenn die Ratten ersteinmal da sind, verschwinden sie auch nicht wieder von allein. Dann müssen professionelle Kammerjäger ran. Sollte es besonders schlimm sein, können auch Ordnungsamt und das Gesundheitsamt des Kreises mit einbezogen werden – wie am Lütkeweg. Dort versucht das Ordnungsamt in Ahlen seit Wochen, zusammen mit dem Grundstückseigentümer und einem Schädlingsbekämpfer einen besonders zähen Fall zu lösen. Kommende Woche werden deshalb in den öffentlichen Kanälen an der Straße und allen Nebenstraßen nocheinmal Rattenköder ausgelegt – zusätzlich zur turnusmäßigen Bekämpfung.
Die Bekämpfung von Ratten auf eigenen Grundstücken und in den städtischen Kanälen sieht die Stadt als Daueraufgabe, die nie enden wird. Da macht sich Robert Reminghorst, stellvertretender Leiter der Ahlener Umweltbetriebe keine Illusionen. Regelmäßig werden sämtliche Kanäle der Stadt mit Ködern belegt, um den Befall einzudämmen. Und das läuft so: Jeder zweite bis dritte Kanal wird geöffnet, ein Köder festgebunden, der Schachtdeckel markiert und nach zwei bis vier Wochen kontrolliert. Sind die Köder angefressen, wird nachgelegt, bis keine Aktivitäten mehr erkennbar sind. Der Wirkstoff wird jedes Jahr ausgetauscht, um Resistenzen vorzubeugen.
Köderkisten werden auch unter Büschen ausgelegt, wenn es Hinweise auf Rattenvorkommen gibt. 50.000 Euro lässt sich die Stadt den Kampf gegen Ratten jährlich kosten.