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Niklas Lünebach
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Archiv der Nachrichten aus dem Kreis Warendorf

Schildbürgerstreich in Lette?

Heute Morgen waren die Ortseingangsschilder in Lette kurzzeitig überklebt. „Tönnieshausen – mit freundlicher Unterstützung der Kernstadt“ war dort zu lesen, bis die Kreispolizeibehörde die Schilder entfernte. Ein polizeiliches Ermittlungsverfahren wurde inzwischen eingeleitet. Wer sachliche Hinweise liefern kann, wird gebeten, diese an die Polizei weiterzuleiten. Hier die komplette Stellungnahme der Stadt Oelde (Bürgermeisterin Rodeheger).

Die Botschaft zielt offensichtlich darauf ab, dass im Ortsteil Lette viele Mitarbeitende des Unternehmens Tönnies oder von dessen Subunternehmen wohnen bzw. Personen wohnen, die in der öffentlichen Wahrnehmung dem Unternehmen Tönnies oder dessen Subunternehmen zugeordnet werden. Diese Fokussierung auf eine bestimmte Bevölkerungsgruppe ist in meinen Augen völlig inakzeptabel.

Richtig ist, dass das Unternehmen und Subunternehmen in der Vergangenheit auf dem privaten Grundstücksmarkt Immobilien zur Unterbringung von Mitarbeitenden erworben haben. Diese Entwicklungen entziehen sich jedoch der Einflussnahme der Stadt Oelde. Schließlich können wir niemandem vorschreiben, an wen er seine Immobilie verkaufen darf.
Angesichts der Veränderungen, die sich in Lette in den letzten Jahren ergeben haben, verstehe ich jedoch die Unsicherheit einiger Bewohnerinnen und Bewohner. Wir stehen auch dieses Thema betreffend im engen Kontakt zum Bezirksausschuss Lette und zum Unternehmen und werden die Entwicklungsprozesse im Sinne der Letter im Rahmen der Möglichkeiten bestmöglich begleiten.“
erläutert Bürgermeisterin Karin Rodeheger.

Zum Thema der Unterbringung stehe sie auch im Austausch mit mehreren Bürgermeister-Kollegen, in deren Stadtgebieten sich ebenfalls eine größere Anzahl von Unterkünften befinden.

In der Ratssitzung am 6. September 2021 soll das Unternehmen sein neues Konzept zur Unterbringung von Mitarbeitenden öffentlich vorstellen. Darin wird es nicht nur um Lette gehen, das Konzept ist für die Gesamtstadt erstellt worden.

Wir haben die klare Erwartung, dass jedes Unternehmen, dass Beschäftigte aus anderen europäischen Ländern akquiriert und hier beschäftigt, sich adäquat um die Leute kümmert. Mit einem Dach über dem Kopf ist das nicht getan.“ erklärt Bürgermeisterin Rodeheger und weiter „Das Unternehmen Tönnies hat uns gegenüber auf Anfrage erklärt, dass manche der derzeit genutzten Immobilen Übergangslösungen darstellen. So sind vielfach Renovierungen oder ein Ersatz durch moderne Neubauten geplant. Weitere Immobilienzukäufe in Lette sind nach Auskunft des Unternehmens nicht vorgesehen.“