Nach der Studie über sexuellen Missbrauch steht das Bistum Münster weiterhin in der Kritik. Theologen der Uni Münster sehen „wenig Reformwillen“. Sie bezweifeln, dass das Bistum die geforderten Veränderungen umsetzt.
Er könne nicht erkennen, dass die Studie jemanden wachgerüttelt habe, sagte Studienleiter Professor Thomas Großbölting. Einen grundlegenden Aufbruch sehe er nicht.
Für die Experten sind die Strukturen in der katholischen Kirche Hauptgrund für den Missbrauch. Sie fordern daher tiefgreifende Reformen. Zum Beispiel weniger Macht für Geistliche, die Zulassung verheirateter Priester, Weihe von Frauen und ein unabhängiges kirchliches Gericht.
In der Missbrauchsstudie hatten Wissenschaftler der Uni Münster Mitte Juni aufgedeckt, dass seit 1945 mindestens 200 Geistliche bis zu 6000 Opfer missbraucht haben.
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