Der Kreis Warendorf will auf seine finanziellen Reserven zurückgreifen. Damit will er vermeiden, dass der Hebesatz für die Kommunen - also das, was die Städte und Gemeinden an den Kreis zahlen müssen - zu stark ansteigt. 4 Millionen Euro sollen aus der allgemeinen Rücklage entnommen werden. Damit will der Kreis nach eigenen Angaben eine „Entlastung der Städte und Gemeinden ermöglichen“.
Ohne die Eigenkapitalentnahme müsste der Hebesatz auf 31,6 Prozent steigen – jetzt soll er leicht auf 30,8 Prozent erhöht werden. Auch die angesparte Ausgleichsrücklage wird angeknabbert: Landrat Olaf Gericke und Kämmerer Stefan Funke wollen 4,5 Millionen Euro daraus entnehmen. Sie äußern sich auch zur Ausgangslage: Unter anderem belasten die Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine den Haushalt des Kreises erheblich: Unterbringung, Versorgung und Integration der Geflüchteten seien eine besondere Herausforderung. Der Kreis rechnet mit rund 800 SGB II-Bedarfsgemeinschaften, die unterstützt werden müssen. Allein das verursacht Kosten in Höhe von 12 Millionen Euro.
Weitere Posten kommen dazu: Erste Kalkulationen gehen laut Kreis davon aus, dass die LWL-Umlage, also das, was die Kreise und kreisfreien Städte an den Landschaftsverband abgeben müssen, um rund 13 Prozent steigen wird. Das würde für den Kreis Warendorf 11 MIllionen Euro Mehrkosten verursachen.
Weiter zu Buche schlagen gestiegene Kosten bei Baumaßnahmen, Mehrausgaben durch das jetzt beschlossene Bürgergeld, zusätzliche Aufgaben im Kinderschutz und neue Förderprogramme.
Insgesamt wird der Kreishaushalt ein Volumen von 530.000.000 Millionen Euro (+ 48 Mio) haben. Am 28. Oktober will der Landrat den Etatentwurf in den Kreistag einbringen. Anschießend wird er in den Fachausschüssen beraten