Der Kampf gegen den sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche geht weiter. Bischof Felix Genn berichtet über den Stand der Dinge bei der Umsetzung der angekündigten Maßnahmen. Er sagt, es sei schon einiges auf den Weg gebracht worden. Hier und da gebe es aber Schwierigkeiten in der Umsetzung und es bleibe noch viel zu tun.
Das Ziel, sexuellen Missbrauch zu verhindern, hat für ihn weiter oberste Priorität. Genn listet auf, was schon auf den Weg gebracht wurde. Dazu gehört auch ein sogenannter „Fallmanager“:
("Das ist also der frühere Personal-Referent Karl Render, dessen Hauptarbeit in diesem Bereich wird sein, dass er nachfragt, ob die Auflagen erfüllt werden, das prüft, kontrolliert und mir eventuell Rückmeldungen geben wird".)
Außerdem ist geplant, eine vorübergehende diözesane Verwaltungsgerichtsbarkeit im Bistum einzuführen. Dabei ist der Bischof auch mit Rom im Gespräch.
Zu den weiteren auf den Weg gebrachten Maßnahmen gehören auch Fälle, bei denen es möglicherweise Fehler im Verfahren gab – sie wurden nochmals überprüft. Vier Fälle werden hier von Genn genannt.
Eine Arbeitsgruppe soll sich auch damit beschäftigen, wie im Umfeld der Bischofsgruft im St. Paulus-Dom und generell mit Gräbern von Tätern, Beschuldigten und Vertuschern umgegangen werden soll.
Zwei ehemaligen Würdenträgern wurden bereits Titel entzogen. Das betrifft den früheren Erzbischof von Hamburg, Werner Thissen. Er hatte den Titel Ehrendomkapitular am St. Paulus-Dom getragen. Auch der frühere Domkapitular Theo Buckstegen trägt seinen Titel nicht mehr.
Auch die Caritas im Bistum beschäftigt sich mit sexuellem Missbrauch. Das Thema soll noch intensiver aufgearbeitet werden. Die Leitungen von Einrichtungen sollen auf mögliche Opfer und auch Zeitzeugen zugehen und sie ermutigen, ihre Geschichten öffentlich zu machen.