Eine eingleisige Bahnstrecke mit stündlich fahrenden Zügen, laute Pfeifsignale vor technisch nicht gesicherten Bahnübergängen und Züge, langsamer als Autos: das alles gibt es immer noch zwischen Warendorf und Münster.
Die Strecke der RB67 wird auch der „Westfalentöter“ genannt, weil es immer wieder zu schweren Verkehrsunfällen kommt. Es entsteht der Eindruck, dass diese Bahnstrecke für die Deutsche Bahn keine besondere Bedeutung hat. Deshalb haben wir den obersten Bahn-Chef eingeladen.
Richard Lutz ist Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG in Berlin. Wir haben ihn eingeladen, mit uns die eingleisige Bahnstrecke von Münster nach Warendorf zu fahren. Er soll sich selbst ein Bild von der Situation machen.
Seit Jahren verzögert sich der Rückbau der dutzenden technisch nicht gesicherten Bahnübergänge zwischen Warendorf über Telgte nach Münster. Ziel ist zum einen ein Halbstundentakt, aber vor allem mehr Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer. Und zudem eine Steigerung der Lebensqualität der durch das Zug-Hupen genervten Anwohner (zum Beispiel am Ortseingang von Warendorf, aus Telgte kommend). Auf der Strecke Warendorf-Münster gibt der Zug jeweils über 50 laute Warnsignale (bei einer Fahrzeit von 32 Minuten).
Wir haben zu der Entwicklung der Bahnstrecke immer wieder mit den Bürgermeistern von Warendorf und Telgte gesprochen, die nach Kräften bemüht sind, die Prozesse zu beschleunigen. Neuer Zeitkorridor ist nun bis Ende 2026 einen weiteren Schritt voranzukommen (zwischen Warendorf und Telgte).