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Oliver Behrendt
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Archiv der Nachrichten aus dem Kreis Warendorf

Gemeindebrief in Milte informiert über Missbrauchsvorwürfe

Die Pfarrei in Milte informiert in einem Gemeindebrief über Missbrauchsvorwürfe. Der Brief wird in diesen Tagen an die Haushalte im Ort verteilt.

Die Vorwürfe richten sich gegen einen früheren Pfarrer in der ehemaligen Pfarrei St. Johannes der Täufer – er war dort von 1970 bis 1984 tätig und ist inzwischen verstorben, teilt das Bistum Münster mit.

Der jetzige Pfarrer von Milte und Einen hatte nach einer Informationsveranstaltung zum sexuellen Missbrauch im Bistum in der Landvolkshochschule Freckenhorst Hinweise zu dem Vorgang erhalten. Dem Bistum lag seit 2020 eine entsprechende Meldung vor, die Information hatte man dort aber seinerzeit nicht an die Pfarrei weitergeleitet.

Nach Rücksprache mit dem Interventionsbeauftragten des Bistums, Peter Frings, wurde das Leitungsteam des Pfarreirates über die Vorwürfe informiert und das verständigte sich in Absprache mit dem Bistum Münster darauf, die Gemeinde im Pfarrbrief darüber zu informieren.

 

Und auch im benachbarten Stadt Hamm soll ein verstorbener Geistlicher in den 60er- und 70er Jahren mehrere Jugendliche sexuell missbraucht haben. Er war damals Kaplan in einer Kirchengemeinde. Jetzt gibt es erste Konsequenzen.

Zuerst hat der Westfälische Anzeiger darüber berichtet, danach haben die Parteien in der Bezirksvertretung Hamm-Heessen sofort und geschlossen reagiert - mit einem entsprechenden Antrag zur Umbenennung des Heinz-Booms-Wegs. Im Bistum Münster waren die Vorwürfe gegen Booms seit drei Jahren bekannt, auch erste Entschädigungen sind gezahlt worden.

Der jetzige Pfarrer in der Heessener Gemeinde erfuhr aber erst kurz vor der Veröffentlichung davon, er hatte kurzfristig zu einer Versammlung eingeladen, bei der sich weitere betroffene Frauen offenbarten - viele sind mittlerweile über 70 Jahre alt.