Die Lage leicht verbessert, aber die Aussichten eher trübe: So lässt sich das Ergebnis der jüngsten Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Münster zusammenfassen. Kammerpräsident Hand Hund hat heute (Mittwoch) die Ergebnisse vorgestellt. Knapp 800 Betriebe aus dem Kammerbezirk haben ihre Einschätzungen abgegeben.
45 Prozent der befragten Unternehmen schätzen ihre Lage als "gut" ein. Über 40 Prozent finden sie "befriedigend". "Schlechte" Geschäfte beklagen 14 Prozent. Mit Skepsis blicken die Betriebe auf den Sommer: Ein Viertel rechnet mit nachlassenden Geschäften, nur 19 Prozent mit besseren.
Vor allem steigende Energie- und Materialkosten machen den Handwerksbetrieben zu schaffen - und nicht jede Kostensteigerung können die Betriebe eins zu eins auf die Preise umschlagen. Eher sinkt die Bereitschaft zu investieren. Eine weitere Folge von Inflation und Rückgang bei Kaufkraft und Konsumbereitschaft der Kunden: Es gibt weniger Aufträge.
Eine Wachstumsbremse und Dauerproblem im Handwerk in der Region bleibt der Fachkräftebedarf. Handwerk und berufspraktische Arbeit müssten mehr wertgeschätzt werden, sagt Kammerpräsident Hans Hund. Er fordert von der Politik weitere Schritte zur Gleichstellung von akademischer und beruflicher Bildung. Aktuell geht es dabei um eine kostenfreie Meistervorbereitung.