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Archiv der Nachrichten aus dem Kreis Warendorf

Gewalt gegen Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst mehrt sich

Symbolbild

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Gewalt gegen Feuerwehrleute, Polizei oder Rettungskräfte – auch bei uns im Kreis werden jedes Jahr mehr Fälle von Widerstand gegen die Staatsgewalt registriert. Offiziell waren es im vergangenen Jahr 122. Die Dunkelziffer sei aber deutlich höher, heißt es von den Behörden.

Wir haben darüber auch mit NRW-Innenminister Herbert Reul gesprochen, der findet klare Worte:

"Leider ist das immer mehr, und das ist schon eine dramatische Entwicklung. Ich meine: da werden Leute angegriffen, die anderen helfen wollen. Helfer werden angegriffen. Da muss man sich ja fragen: haben die noch alle Tassen im Schrank oder was ist da eigentlich los? Oder ist in unserer Gesellschaft eine Rücksichtslosigkeit, Egoismus, Brutalität zur Tagesordnung gekommen? Und da müssen wir uns noch mehr drum kümmern."

Reul fordert klare Maßnahmen: man dürfe nicht mehr so tun, als gäbe es dieses Problem nicht – solche Fälle müssten angezeigt und vor Gericht gebracht werden.

Wirkung auf die Betroffenen spürbar

Mehr als 9600 Fälle von Widerstand gegen die Staatsgewalt in NRW zeigt die Polizeiliche Kriminalstatistik für das vergangene Jahr.

Wir haben darüber auch mit Alex Hüren aus Ahlen gesprochen, er ist Polizeioberkommissar und seit 15 Jahren im Polizeidienst tätig:

"Das macht was mit denen, das merkt man. Und wenn man jeden Tag mit denen zusammen unterwegs ist, dann merkt man, wenn die sich verändern. Dann muss man einfach ein achtsames Auge drauf legen und mit den Kollegen sprechen, und wenn das nicht hilft und man merkt: das fasst die so sehr an, dass das auch Auswirkungen im privaten Bereich haben könnte, dann muss man vielleicht auch weitere Hilfsangebote machen."

Gewalt an Einsatzkräften habe es zwar immer schon gegeben, so Hüren weiter. Das Bewusstsein habe sich in den letzten Jahren aber stark verändert.