Wer gestern Medikamente aus der Apotheke holen wollte, stand auch im Kreis Warendorf vor verschlossenen Türen. Die Apotheken-Teams waren nicht anwesend, sie gingen gestern auf die Straße, um lautstark gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung zu protestieren.
So gab es unter anderem einen Protestmarsch in Münster – 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden bei der Kundgebung vor dem Rathaus gezählt, zog der Apothekerverband Westfalen-Lippe Bilanz. Streikaktionen fanden auch in vielen anderen Städten in der Nähe statt, zum Beispiel in Soest, Gütersloh oder auch Dortmund.
Den Apotheken geht es um bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld – sie befürchten sonst weiteres Apotheken-Sterben. Unter anderem fordern sie von der Bundesregierung mehr Handlungsfreiheiten, um bei Lieferengpässen von Medikamenten Lösungen für die Patienten zu finden. Auch die Bürokratie wird kritisiert. Sie sei lähmend und binde unnötig Mitarbeiterressourcen
Mehr als 90 Prozent der westfälisch-lippischen Apotheken haben sich laut Apothekerverband an den Protesten beteiligt. "Das hat es noch nie gegeben", sagt Thomas Rochell, Vorstandsvorsitzender des Verbandes. Dies zeige, wie belastend und angespannt die Situation sei.