Anfang Februar hat eine schwere Erdbebenkatastrophe Teile der Türkei und Syriens erschüttert. Rund 60.000 Menschen verloren dabei ihr Leben. Hundertausende wurden obdachlos. Heute - ein halbes Jahr später - kämpfen viele Menschen in den betroffenen Gebieten immer noch ums Überleben.
Ahmet Salincakli aus Ahlen ist Herausgeber der türkischsprachigen Zeitung „Haber aktuell“. Er sagte uns, wie es aktuell mit Hilfen für die Türkei aussieht - in Deutschland und im Kreis Warendorf:
("Ja, hier bei uns im Kreis Warendorf aktuell nicht. Aber man hört immer wieder, der ein oder andere Verein oder beziehungsweise auch Privatpersonen versuchen die (...) Verwandtschaft oder Bekanntschaft mit Material oder finanziell zu unterstützen. Das ist ja schlimm genug, was da unten passiert - auch nach halbes Jahr danach kämpfen die Leute ohne eine Bleibe in ihren Zelten und in Containern.")
Die Menschen versuchten, sich weiter über Wasser zu halten, sagte Salincakli im Radio WAF-Interview.
Auch Ahlens stellvertretender Bürgermeister Serhat Ulusoy behält die Lage in der Türkei im Blick. Dort mache der Bau-Schutt in den zerstörten Städten viele Menschen krank. Und es gibt laut Ulusoy noch weitere Probleme:
(" Was am meisten bedrückt, dass die Menschen vor Ort sehr stark von Frischwasser-Not berichten, weil die entsprechenden Kanalisationen in den Erdbeben-Regionen anscheinend kontaminiert zu sein scheinen und die Leute, die dem Frischwasser, dem Leitungswasser so nicht vertrauen, überall darauf warten, dass von LKW Wasser in die Region gebracht wird.")
Die türkischen Gemeinden in Ahlen und im Rest von NRW planen die Spendenbereitschaft wieder anzukurbeln und neue Hilfe zu organisieren. Da sei bereits viel passiert, sagte Ulusoy - wegen des Ausmaßes der Katastrophe sei das aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.