Nach dem Vorfall in Oelde vor knapp einer Woche hat schon wieder jemand ein Hindernis auf eine Schienenstrecke gelegt. Diesmal hat ein Güterzug in Hamm das Hindernis überfahren, teilt die Bundespolizei mit. Auch in diesem Fall ermittelt sie wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und sucht Zeugen, die etwas beobachtet haben.
Der Güterzug rammte das Hindernis in der Nacht von Freitag auf Samstag – diesmal am Bahnübergang Ostdorf in Hamm. Wie am vergangenen Dienstag in Oelde leitete der Lokführer eine Schnellbremsung ein, konnte den Zug aber nicht mehr rechtzeitig stoppen. Unbekannte hatten laut Bundespolizei ein Absperrschrankengitter auf die Gleise gelegt.
Nachdem der Zug stand, stellte der Lokführer fest, dass auch einige Steine dort lagen. Schäden am Zug konnten aber ersteinmal nicht festgestellt werden – in Oelde sah das anders aus: Am betroffenen ICE mit über 240 Fahrgästen entstand Dienstagabend (15.08.) sehr wohl Sachschaden beim Überfahren der Kunststoffabsperrung. Die hatten sich Unbekannte wie es aussieht von einem Baumarktgelände in der Nähe geholt.
Das Absperrschrankengitter auf den Gleisen in Hamm stammt anscheinend von einer Baustelle in der Nähe. Einen Zusammenhang der beiden Vorfälle sieht die Bundespolizei allerdings nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen nicht. Dagegen spreche unter anderem die größere Diskrepanz bei den Orten und auch Uhrzeiten, hieß es auf unsere Nachfrage. Wir haben den Sprecher der Bundespolizei, Roger Schlächter, auch gefragt, ob zu dem ICE-Vorfall in Oelde schon Hinweise eingegangen sind. Auch das musste er verneinen.