Die B64-Ortsumfahrungen von Warendorf und Beelen sowie in Herzebrock und Clarholz würden viel teurer als ursprünglich geplant. Der „Bürgerinitiative Verkehrskonzept Warendorf“ liegen Daten aus dem Bundesverkehrs-Ministerium vor: Dort geht man von 291 Millionen Euro aus. Statt ursprünglich mal 137 Millionen Euro. Grund sind unter anderem Baupreis-Steigerungen (für den Zeitraum 2016-2022).
Wir haben Donnerstag (5.10.) im NRW-Verkehrsministerium nachgefragt: Über Straßen.NRW erreichte uns der aktuelle Planungsstand:
Mit der Umsetzung der Planung von Straßen.NRW der Ortsumgehung Warendorf, werde etwa die Hälfte des PKW-Verkehrs und 80 Prozent des Schwerlastverkehrs um den Ortskern herumgeführt. Die Verlagerung des Schwerlastverkehrs aus dem Ort leiste einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit. Durch weniger Lärm und Abgase werde sich die Wohn- und Lebensqualität der Anwohner im Stadtkern deutlich erhöhen, so StraßenNRW.
Die heutige Ortsdurchfahrt Warendorf ist 15 Meter breit, einschließlich der Seitenstreifen. Die werden nahezu dauerhaft zum Parken genutzt, so dass Radfahrer die Straße nicht risikofrei nutzen können. Eigenständig geführte Radwege sind in der gesamten Ortsdurchfahrt nicht vorhanden. Die B64 könne nach Fertigstellung der Ortsumgehung umgestaltet werden.
So könnten zum Beispiel Radwege und Fußgängerüberwege die Verkehrssituation in der Ortsdurchfahrt deutlich verbessern, heißt es vom Landesbetrieb. Nicht zuletzt bietet die B64 auch der lokalen Wirtschaft im Gewerbegebiet Ost eine deutlich bessere Anbindung, um den Wirtschaftsstandort Warendorf zu stärken. Die heutige verkehrliche Situation auf der B 64 im Stadtgebiet von Warendorf sei gekennzeichnet durch eine große Anzahl an Kreuzungen, davon 11 mit Ampeln, und Einmündungen auf der gesamten Strecke.
Der sogenannte Vorentwurf zur B64n Warendorf wurde im Mai 2021 durch die Fachabteilungen der Verkehrsministerien des Landes NRW und des Bundes geprüft und genehmigt. So lautet die Antwort aus dem Verkehrsministerium in Düsseldorf auf unsere Anfrage.
Der nächste Verfahrensschritt, das Planfeststellungs-verfahren, dient dazu, die rechtliche Grundlage für das Projekt zu schaffen. Also eine Baugenehmigung zu erreichen. Hierzu sei es notwendig die Unterlagen so aufzubereiten, dass jeder Bürger erkennen kann, inwieweit man individuell von den Auswirkungen des Straßenbaus betroffen ist. Die Experten von Straßen.NRW haben alle notwendigen Unterlagen, wie beispielsweise Grunderwerbspläne, Lärmtechnische Berechnungen, den Landschaftspflegerischen Begleitplan erarbeitet. Im nächsten Schritt werde der Antrag auf Einleitung des Planfeststellungsverfahrens bei der Bezirksregierung Münster gestellt, heißt es aus Düsseldorf.
Seit 2016 sind die Baupreise kräftig angestiegen. Somit auch die möglichen Kosten für das B64-Projekt.