Eigentlich wollten Bund und Land die B51 zwischen Telgte und Münster ausbauen – und zwar vierspurig. Aber es gab Widerstand, auch aus der Politik. So stimmte der Telgter Rat gegen die Pläne.
Für den Abschnitt der B51 von Telgte Richtung Münster-Handorf erfolgen derzeit keine Planungsaktivitäten, steht auf der Homepage von Straßen NRW.
Dabei nennt der Landesbetrieb zahlreiche Gründe, warum ein Ausbau aus deren Sicht Sinn machen würde: Auf dem jetzigen Abschnitt gibt es viele Kreuzungen und Zufahrten. Dazu ist die B51 eingeklammert zwischen Bahnstrecke und einem Geh- und Radweg.
Neben dem Sicherheitsproblem schränke die jetzige Verkehrsführung mit je einer Fahrspur pro Richtung die Leistungsfähigkeit der Bundesstraße derart ein, dass es regelmäßig zu Rückstaus komme, heißt es. Die Verkehrsteilnehmer müssen laut Straßen NRW bereits bei der heutigen Verkehrsbelastung von bis zu 25.000 Kraftfahrzeugen täglich, vor allem im Berufsverkehr, lange Wartezeiten in Kauf nehmen.
Für den Abschnitt zwischen Münster und Handorf ist der Vorentwurf fertiggestellt. Der liegt derzeit zur technischen Überprüfung bei den Verkehrsministerien von Bund und Land. Dabei geht es um technische Details wie Lärmschutz und Auswirkungen auf die Natur.
Im aktuellen Verkehrsgutachten für den Streckenabschnitt werden für das Jahr 2030 rund 35.000 Fahrzeuge prognostiziert. Die Region wächst, schreibt StraßenNRW. Selbst wenn die Bahnverbindung den Takt verdoppeln würde, blieben 33.500 Fahrzeuge auf der Strecke. Rund 2.300 davon seien Schwerverkehr.
Dieser Güterverkehr kann nicht auf die Bahnstrecke verlagert werden, weil das Gleisbett zwischen Münster und Telgte nicht für die Belastung geeignet ist. Auch ein zweigleisiger Ausbau der Bahnstrecke wird nicht möglich sein, weil sonst in Münster, Telgte, Warendorf, Beelen sowie Herzebrock-Clarholz ganze Häuserzeilen weggerissen müssten.
Im Gutachten wurden bereits Veränderungen wie mehr Fahrgemeinschaften, mehr Homeoffice und flexiblere Arbeitszeiten eingerechnet, heißt es von StraßenNRW.