Bundesumweltministerin Stefanie Lemke hat gestern in Berlin Vorschläge zum künftigen Umgang mit dem Wolf gemacht – und die kommen beim Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband WLV gar nicht gut an. Der WLV findet, dass die gestern vorgestellten Pläne der Ministerin weit hinter den Forderungen der Landwirte zurückbleiben und damit völlig unzureichend sind.
Nach den Vorschlägen von Lemke sollen Wolfsabschüsse nach Rissen an Weidetieren künftig schneller und unbürokratischer umzusetzen sein. Demnach soll der Abschuss nach dem ersten Nutztierriss innerhalb von 21 Tagen möglich sein – und zwar ohne eine vorherige DNA-Analyse, wenn der Wolf innerhalb eines Radius von einem Kilometer um die betroffene Weide beobachtet wird.
Sogenannte wolfsfreie Zonen, lehnt die Umweltministerin weiterhin ab – und genau die hatte der WLV in Regionen mit starker Weidetierhaltung gefordert. Für den Verbands-Präsidenten Hubertus Beringmeier sind die Vorschläge deshalb nur ein erster Schritt – weitere müssten folgen.