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Ina & Simon
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Archiv der Nachrichten aus dem Kreis Warendorf

Gedrückte Stimmung bei Handwerksbetrieben in der Region

hdrpl

Die heimischen Handwerksbetriebe haben mit vielen Unsicherheiten zu kämpfen – und das drückt auf die Stimmung. Auf das nächste halbe Jahr blicken sie pessimistisch. Das hat die aktuelle Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Münster ergeben. Trotzdem zeigt sich die Konjunktur im Handwerk robust, hieß es heute bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse.

Kammerpräsident Hans Hund hält es jetzt für nötig, Wachstumsimpulse durch Investitionen zu setzen. Insgesamt nahmen 800 Handwerksbetriebe an der Herbstumfrage teil.

Und so haben die Betriebe ihre Lage bewertet:

46 Prozent verbuchen eine gute Geschäftslage. 39 Prozent beurteilen die Geschäfte als befriedigend. 15 Prozent finden sie schlecht. Das zeigt eine etwas bessere Bewertung als vor einem Jahr. 39 Prozent der Befragten erwarten schlechtere Geschäfte und nur 9 Prozent bessere. 52 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Lage aus. Das Geschäftsklima im Handwerk des Münsterlandes ist mit 98 Punkten positiver als das in der Emscher-Lippe-Region mit 88,3 Punkten.

Umsatzeinbrüche erwartet

Die Betriebe rechnen damit, dass in den nächsten Monaten massiv weniger Aufträge eingehen und viele erwarten im Winter einen Umsatzeinbruch.

Sorge um das Bauhandwerk

Sorge bereitet besonders das Bauhandwerk – denn jeder zweite Handwerksbetrieb im Kammerbezirk gehört zu den Bauberufen. Eine Krise im Bau gelte es abzuwenden, betonte der Kammer-Präsident.

Im Kraftfahrzeuggewerbe herrscht nach einem expansiven Wachstum mit stabilem Auftragsbestand und Umsatzsteigerungen die beste Stimmung. Auch das Gesundheitsgewerbe verzeichnet laut HWK ein schwaches Wachstum. Die Geschäfte der Handwerke für den gewerblichen Bedarf schwächelten. Dazu gehören vor allem Zulieferer.

Forderungen an die Politik

Hund forderte ein „beherztes Drehen an politischen Stellschrauben“: bei der Mitelstandsorientierung, der beruflichen Bildung und Fachkräftesicherung. Außerdem nannte er bessere Konditionen für Investitionen, Bürokratieabbau und eine bestmögliche Ausstattung von Bildungszentren. Das Handwerk werde Einwanderung zur Fachkräftesicherung brauchen, betonte er. Aber auch im Inland könen dafür noch viel getan werden.