Die gute Nachricht vorab: der Pegel der Ems sinkt. Die Ems in Warendorf hat inzwischen (Stand heute, 16:00 Uhr) einen Pegelstand von 4,36 m an der Teufelsbrücke erreicht.
Die von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) in den vergangenen Tagen errichteten und immer wieder erhöhten Sandsackbarrieren halten den Umständen entsprechend weiter und bewahren die Anwohner vor größeren Schäden.
Der Stab für außerordentliche Ereignisse bei der Stadt Warendorf hat auch heute Nachmittag getagt und die aktuelle Situation beleuchtet und das weitere Vorgehen beraten.
Die regelmäßige Kontrolle des Emspegels durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung wird fortgesetzt. Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW kontrollieren weiterhin engmaschig die errichteten Sandsackbarrieren. Heute im Tagesverlauf gab es einige Keller im Bereich der Fischerstraße, in denen leichtes Eindringen von Grundwasser zu verzeichnen war. Diese Einsätze wurden durch die Feuerwehr abgearbeitet.
Die Einsatzlage lässt es sogar zu, dass die Feuerwehr Warendorf zu Hochwassereinsätzen in Hamm und Telgte als Unterstützung für die dortigen Einsatzkräfte ausgerückt ist. In Telgte sind aktuell fünf Fahrzeuge mit rund 30 Einsatzkräften, um dort u.a. Sandsäcke zu verbauen.
Um für weitere Einsatzlagen gerüstet zu sein, wurden heute auch Neubeschaffungen geplant. So wurden z.B. 50.000 neue, leere Sandsäcke durch die Feuerwehr geordert. Die 20.000 befüllten Sandsäcke der letzten Tage sind weiterhin auf Vorrat, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Warendorf.
Laut aktuellen Informationen der Kreisleitstelle bleibt die Hochwasserlage im Kreis Warendorf weiterhin angespannt.
Vor allem in Telgte. Dort wird mit weiter steigenden Pegelständen der Ems gerechnet. Das Technische Hilfswerk ist im Einsatz und schützt Gebäude mit Sandsäcken. Möglicherweise müssen Häuser in der Nähe der Ems evakuiert werden. Am Vormittag trifft sich deswegen nochmal der Krisenstab in Telgte, um die Lage einzuschätzen.
In Warendorf sind Einsatzkräfte aktuell auf Abruf und erkunden die Situation rund um Gewässer.
In Albersloh ist der Pegel der Werse gesunken. Dort hat sich die Situation jetzt etwas unter Warnstufe 2 eingependelt, so die Kreis-Leitstelle.
Auch aus Ahlen heißt es, dass sich die Situation an den Gewässern entspannt. Der Pegel der Werse sinkt dort seit dem ersten Weihnachtstag fortlaufend und hat sich bei einem Meter 70 eingependelt.
Der Pegel der Ems ist an vielen Stellen gleichgeblieben, neigt aber auch eher dazu leicht zu sinken, als wieder zu steigen.
Im gesamten Kreis waren THW und Feuerwehr mit ihren Einsatzkräften über die Weihnachtstage im Einsatz. Unter anderem in Warendorf waren in der Spitze bis zu 220 Einsatzkräfte vor Ort, um die Innenstadt zu schützen. Tausende Sandsäcke galt es zu füllen. THW-Kräfte aus anderen Kreisen unterstützten sie dabei. Schritt für Schritt mussten die Sandsack-Barrieren in Warendorf erhöht werden, denn der Ems-Pegel stieg langsam, aber stetig. Die halten den Umständen entsprechend, heißt es von der Stadt jetzt. Am Nachmittag erreichte die Ems in Warendorf einen Pegelstand von 4,59 Meter. In Wadersloh hält weiterhin der Glennedeich. Der Pegel verharrt auf hohem Niveau, die Lage sei stabil, heißt es von der Gemeinde.
Aktuell wird überörtliche Hilfe in Hamm gebraucht. Da muss ein Deich geschützt werden. Insgesamt 137 Feuerwehrkräfte aus Münster und aus dem Kreis Warendorf sind nach Hamm ausgerückt, um zu helfen. Dazu wurden 23 Tausend leere Sandsäcke nach Hamm gebracht.