Streits und Schlägereien mit Verletzten hat es am Wochenende an gleich mehreren Orten im Kreis gegeben, auch bei und rund um den Straßenkarneval.
Den Karnevalsumzug in Telgte besuchten laut Kreispolizei geschätzt 3.000 Menschen. Der Veranstalter schloss schon zu Beginn zwei Festwagen vom Umzug aus, weil Auflagen nicht beachtet wurden. Ein Zuschauer wurde mit Kopfverletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Ein montierter Blumentopf hatte sich von einem Festwagen gelöst und ihn am Kopf getroffen.
Ein 17-Jähriger geriet um kurz nach 20 Uhr an der Straße Steintor in einen Streit – als er den schlichten wollte, wurde er von einem Unbekannten geschlagen und stürzte. Dabei verletzte der angetrunkene Jugendliche sich leicht. Rettungskräfte brachten ihn in ein Krankenhaus.
Im Festzelt am Emstor gab es zwei Einsätze für die Polizei. In beiden Fällen hatte der Sicherheitsdienst Probleme mit Betrunkenen.
Bei den Liesborner Karnevalsfeierlichkeiten gab es drei Polizeieinsätze. Am Samstagabend versuchte ein 18-Jähriger mit einem gefälschten Bändchen in das Festzelt auf dem Abteiring zu gelangen. Als er ertappt wurde, beleidigte und attackierte er das Sicherheitspersonal. Polizisten nahmen ihn in Gewahrsam, der Stromberger griff auf dem Transport dann auch sie an.
Gegen 2:00 Uhr in der Nacht zu Sonntag wurde ein 18-Jähriger aus Liesborn von einem Unbekannten ins Gesicht geschlagen und leicht verletzt. Der Täter wird noch gesucht.
Um kurz nach Mitternacht geriet dann ein 16-jähriger aus Lippstadt auf der Gregor-Waltermann-Straße mit Unbekannten in Streit, weil er zu laut telefoniert haben soll. Zwei von ihnen sollen auf ihn eingeschlagen haben, ein weiterer soll einen Schuss aus einer Schreckschusswaffe abgegeben haben.
Der 16-Jährige wurde leicht verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Die Tatverdächtigen sollen mit einem Auto geflüchtet sein, die Ermittlungen dauern an.
Gegen 1:30 Uhr in der Nacht zu Samstag gerieten auf der Hauptstraße in Neubeckum zwei Männer in Streit. Ein 22-Jähriger soll einem 24-Jährigen dabei leichte Schnittverletzungen mit einem Messer zugefügt haben. Der Mann aus Neubeckum wurde von Rettungskräften am Einsatzort behandelt, an der Klärung der Tat war er nicht interessiert, heißt es von der Polizei.
Polizisten besuchten den tatverdächtigen Neubeckumer aber zuhause und nahmen den deutlich Betrunkenen zu einer Blutprobe mit. Jetzt läuft ein Ermittlungsverfahren.
In Beckum wurden fast zeitgleich aus einer Gruppe heraus zwei Getränkedosen gegen einen Rettungswagen auf dem Konrad-Adenauer-Ring geworfen. Der Wagen wurde nicht beschädigt, bei der Fahndung wurden aber drei weitere beschädigte Autos entdeckt. Zu einem Zusammenhang wird jetzt ermittelt.
Der Ennigerloher Straßenkarneval hatte rund 5.000 Besucher, schätzt die Kreispolizei. Nach dem Umzug, der gegen 16.15 Uhr endete, feierten die Menschen friedlich auf dem Marktplatz und im Festzelt.
Um 21.30 Uhr wurden bei einem 21-Jährigen aus Enniger bei der Taschenkontrolle im Festzelt Betäubungsmittel gefunden. Er wurde ins Rathaus geführt. Hier kam dann der 57-jährige Vater des jungen Mannes hinzu. Der verhielt sich so aggressiv, dass er des Rathauses verwiesen wurde. Polizisten mussten den Ennigeraner aus dem Gebäude führen, jetzt wird gegen Vater und Sohn ermittelt.
Später, gegen 23.20 Uhr, wurde ein Mann des Festzeltes verwiesen. Er schlug und verletzte daraufhin einen Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes und entkam unerkannt. Er wird als 20 bis 25 Jahre alt und etwa 1,80 m groß beschrieben, er hat schwarze kurze Haare und ist südosteuropäischen Typs. Die Polizei bittet um Hinweise.
Schon gegen 20.25 Uhr gab es auf der Beckumer Nordstraße einen Streit, bei dem ein Beckumer verletzt wurde. Ein Zeuge hatte gesehen, wie aus einer Gruppe heraus zwei Männer zwei andere schlugen, der 22-Jährige ging verletzt zu Boden. Die Gruppe flüchtete Richtung Sparkasse. Zeugen konnten mögliche Tatverdächtige benennen, dennoch werden weitere Zeugen gesucht.
Fast gleich lief eine Szene auf dem Beckumer Marktplatz am Samstag ab, dabei wurden zwei 18-jährige leicht verletzt. Hier konnten aber drei Verdächtige aus Neubeckum, Beckum und Warendorf festgestellt werden.
Während der Zug friedlich verlief, gab es im Anschluss an die Veranstaltung im Festzelt Ärger. Insgesamt fünf Platzverweise hat die Polizei ausgesprochen.
In Everswinkel gab es am Abend im Festzelt eine Schlägerei. Ein 19-Jähriger war mit einem Unbekannten aneinandergeraten, weil der sich einer jungen Frau unangemessen genähert hatte. Der Warendorfer bat ihn, das zu lassen - daraufhin schlug ihn der Unbekannte unvermittelt mehrmals ins Gesicht und flüchtete. Der Mann war etwa 21 Jahre alt, 1,85 Meter groß, er hatte kurze dunkle Haare und trug ein Astronauten-Kostüm.
Weitere Faustschläge mit Verletzungen im Gesicht gab es noch am gleichen Abend: ebenfalls im Festzelt und an der Bergstraße. Grund im Festzelt: ein
22-jähriger Mann aus Glandorf trug ein Kostüm zu einem Fußballverein, der einem 52-jährigen Everswinkler nicht gefiel. An der Bergstraße wurden gleich drei Menschen in zwei Fällen verletzt, als sie angegriffen und geschlagen wurden.