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Ina & Simon
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Archiv der Nachrichten aus dem Kreis Warendorf

Brandschutz in Seniorenheimen im Kreis Warendorf

Symbolfoto

"Zunächst einmal ist es sehr traurig und tragisch was im Kreis Kleve passiert ist". So reagiert Kreisbrandmeister Heinz Jürgen Gottmann auf unsere Nachfrage zum Großbrand mit vier Toten und über 20 Verletzten in einer Seniorenanlage in Bedburg-Hau. Unser Mitgefühl ist bei allen Betroffenen und den Einsatzkräften, so Gottmann.

Wenn man den ersten Berichten Glauben schenken darf, ist das Ereignis die Tat eines einzelnen geschuldet, der oder die vorsätzlich ein Feuer gelegt hat. Sich davor zu schützen ist fast unmöglich. Deshalb sind moderne Rauchwarnmelder so lebenswichtig und das nicht nur in Seniorenheimen. Senioren- und Pflegeheime aber auch Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten und Versammlungsstätten werden bei allen Feuerwehren im Kreis besonders betrachtet.

Durch die Feuerwehren und ggf. mit der Brandschutzdienststelle werden regelmäßige Brandschauen und Besichtigungen durchgeführt. Die Feuerwehren haben diese sensiblen Objekte immer im Blick. Übungen und Überprüfungen werden durch die örtlichen Feuerwehren nicht nur nach solchen Brandereignissen durchgeführt, sondern sind immer wieder ein Thema.

Und hier weitere Reaktionen auf unsere kreisweite Recherche zum Thema "Brandschutz in Senioren-Einrichtungen".

Aus Ahlen heißt es: Feuerwehr und Untere Bauaufsichtsbehörde der Stadt Ahlen (Bauordnung) begehen regelmäßig - wie vorgeschrieben - die bestehenden Pflege- und Betreuungseinrichtungen. Das erfolge entweder im Rahmen einer Brandschau nach Brandschutzgesetz oder im Rahmen einer sogenannten Wiederkehrenden Prüfung (nach „Verordnung über die Prüfung technischer Anlagen und wiederkehrenden Prüfungen von Sonderbauten“), so ein Sprecher der Stadt Ahlen auf unsere Nachfrage.

Die Senioren-Einrichtung  „Haus St. Elisabeth“ in Beelen wird in regelmäßigen Abständen auf die aktuell geltenden Vorschriften zum Thema vorbeugendem Brandschutz geprüft.  Die Gemeinde führt hierzu Brandverhütungsschauen durch. Hierbei wird das Objekt durch gemeindliche Brandschutztechniker überprüft. Eine Sprinkleranlage existiert im Haus St. Elisabeth nicht. Eine Brandmeldeanlage ist vorhanden. Übungen der Freiwilligen Feuerwehr Beelen finden in regelmäßigen Abständen statt.

Beckum: Eine pauschale Ausstattung mit Sprinkleranlagen ist entsprechend dem Baurecht (Richtlinie über bauaufsichtliche Anforderungen an den Bau und Betrieb von Einrichtungen mit Pflege- und Betreuungsleistungen) nicht vorgesehen. Werden Sprinkleranlagen verbaut, kann entsprechend der vorgenannten Richtlinie auf bauliche Maßnahmen verzichtet werden, heißt es aus dem Rathaus. Turnusgemäße Übungen werden angestrebt und konnten in der Vergangenheit auch nach Absprache mit den Eigentümern der Einrichtungen durchgeführt werden.

In Drensteinfurt sind keine Senioren-Einrichtungen mit Sprinkleranlagen ausgestattet. Diese sind in den Objekten auch baurechtlich nicht gefordert, heißt es auf unsere Nachfrage von der Stadt. Nach dem Brandereignis in Bedburg-Hau werden keine gesonderten Maßnahmen eingeleitet.

Es finden regelmäßig Begehungen und Übungen statt. Sollten dabei Brandschutzmängel auftreten, würden außerhalb der oben genannten Fristen sofortige Prüfungen eingeleitet. Dieses war in der Vergangenheit nicht notwendig. Ebenfalls gab es in den vergangenen Jahren auch in Drensteinfurt bestimmungsgemäße Auslösungen von Brandmeldeanlagen in Seniorenheimen, bei welchen durch technische Defekte ein Brandereignis frühzeitig erkannt wurde. Man kann also das Resümee ziehen, dass die Senioreneinrichtungen in Drensteinfurt den geltenden Regeln des Brandschutzes entsprechen. Im Brandfall sind diese Objekte aufgrund einer hohen Anzahl hilfebedürftiger Bewohnerinnen und Bewohner eine große Herausforderung für die Feuerwehr.

In Ennigerloh ist in keiner Pflege- und Betreuungseinrichtung eine Sprinkleranlage vorhanden, heißt es von der Stadt. Bei kreisangehörigen Gemeinden generell ja. Bei baulichen Belangen in diesem Zusammenhang und die hiermit in Verbindung zu bringende Zuständigkeit für Wiederkehrende Prüfungen obliegt die Verantwortlichkeit bei dem Kreisbauamt WAF.

Überprüfungen (Brandverhütungsschauen) in diesen Einrichtungen finden in regelmäßigen Abständen statt. Ereignisse wie nunmehr in Bedburg-Hau haben keinerlei Auswirkungen auf diese feststehenden Termine der Einrichtungen von Ennigerloh. Übungen der örtlichen Feuerwehr finden ebenfalls auf Einladung der Betreiber regelmäßig statt. Nach Umbaumaßnahmen als auch Erweiterungsumbauten im größeren Ausmaß finden ebenfalls Begehungen der örtlichen Feuerwehr statt. Der organisatorische Brandschutz, welcher vom Betreiber einer Einrichtung darzustellen ist wird sicherlich nach einem derartigen Einsatz seine Ausführungen eventuell überprüfen, hinterfragen und gegebenenfalls anpassen, ergänzen bzw. optimieren, heißt es aus dem Rathaus.

Im Rahmen der Brandverhütungsschau werden auch Seniorenheime durch einen von der Gemeinde Everswinkel beauftragte Brandschutztechniker regelmäßig begangen. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf den abwehrenden Brandschutz gelegt; d.h. wie kommt die Feuerwehr im Schadensfall in das Gebäude, wie kann sie sich orientieren und die Menschenrettung optimal vornehmen?

In den Seniorenwohnheimen in Oelde gibt es keine Sprinkleranlagen. In der Regel werden in den Gebäuden sog. Brandabschnitte gebildet, d.h. bei Rauch verschließen sich Brandschutztüren und verhindern eine Ausbreitung des Brandes und der Rauchentwicklung. Damit entfällt oftmals die gesetzliche Auflage, eine Sprinkleranlage zu installieren, sodass sie im Genehmigungsverfahren von Seiten der Stadt nicht zur Auflage gemacht werden kann.

Überprüfungen und Begehungen finden im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben regelmäßig statt, die sog. Brandverhütungsschauen in den Einrichtungen (Seniorenwohneinrichtungen, Wohnheime für Menschen mit Behinderungen) in den gesetzlich vorgeschriebenen Intervallen. Übungen erfolgen ebenfalls regelmäßig, insbesondere in Einrichtungen mit vulnerabler Bewohnerstruktur.

Ostbevern: in der örtlichen Senioreneinrichtung findet alle drei Jahre eine Brandschau statt, die von Brandschutztechnikern der Freiwilligen Feuerwehr im Auftrag der Gemeindeverwaltung durchgeführt wird. Die letzte Brandschau hat im April 2022 stattgefunden. Zudem finden in Abständen Übungen und Begehungen in der Einrichtung statt, so dass den Einsatzkräften der Feuerwehr die Örtlichkeiten bekannt sind.  Insofern steht unsere Feuerwehr in Kontakt mit dem Betreiber.

Der vorbeugende Brandschutz obliegt der Bauaufsicht und der Brandschutzdienststelle des Kreises Warendorf. In regelmäßigen Abständen finden Prüfungen und Brandschauen in den betroffenen Objekten in Sassenberg und Füchtorf statt, heißt es von der Stadtverwaltung. Im Rahmen des baurechtlichen Genehmigungsverfahrens entscheidet die Brandschutzdienstelle des Kreises über die Brandschutztechnische Ausstattung der Seniorenheime. Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Sassenberg führt bereits in regelmäßigen Abständen Feuerwehrübungen in den Seniorenheimen durch.

Durch Übungen der Feuerwehr ist bekannt, dass hohe Standards beim vorbeugenden Brandschutz vorherrschen, heißt es aus dem Rathaus in Sendenhorst. Die brandschutztechnische Sicherheit der Alten- und Pflegeheime in Sendenhorst und Albersloh wurde zuletzt in den Jahren 2022 und 2023 (im Zuge der Brandverhütungsschauen) überprüft. Die Überprüfungen sind in Einrichtungen alle drei Jahre vorzunehmen.

Generell seien die Feuerwehren auf entsprechende Schadensereignisse vorbereitet. Im vergangenen Jahr haben zum Beispiel die Führungskräfte der Feuerwehr im St. Josef Stift in Sendenhorst, zu dem das Seniorenheim St. Elisabeth Stift gehört, im Rahmen einer Fortbildung, neuralgische Sachverhalte inspiziert und Brandabschnitte betrachtet.

Das Thema Brandschutz beschäftigt die St. Elisabeth-Stift GmbH. Nicht nur aktuell nach dem Großbrand einer Seniorenanlage im, Kreis Kleve, sondern ist eine Daueraufgabe, die man als sehr wichtig erachte. Dem St. Josef Stift sind vier Senioreneinrichtungen in (St. Elisabeth-Stift) Sendenhorst, (St. Josefs-Haus) Albersloh, (St. Magnus-Haus) Everswinkel und (St. Josef-Haus) Ennigerloh angeschlossen.

Die Senioreneinrichtungen profitieren von den Synergieeffekten mit eigener Fachklinik und werden durch die technischen Fachkräfte der Klinik sehr gut unterstützt. Baulich seien die Altenheime auch mit Blick auf den Brandschutz auf dem aktuellen Stand – nicht zuletzt durch viele Baumaßnahmen kommt immer wieder der Brandschutz in den Blick, heißt es.

Regelmäßig gibt es mit dem Kreis Brandschutzbegehungen. Alle Häuser sind mit Rauchmeldern ausgestattet, die per Standleitung mit der Feuerwehrleitstelle des Kreises verbunden sind. Dass das sehr gut funktioniert, wisse man durch Fehlalarme, die beweisen, wie schnell die Alarmierungsketten funktionieren. Eine Sprinkleranlage habe man im St. Josefs-Haus Albersloh – das war beim Neubau 2003 so vorgeschrieben, in den anderen Häusern nicht. Als freiwilliges Angebot organisiere man alle 3 – 4 Jahre Brandschutzübungen für alle Mitarbeitenden, bei denen Brände simuliert und mit Feuerlöschern, Löschdecken etc. bekämpft werden.

Organisatorischer Brandschutz: Hierzu zählen regelmäßige Brandschutzunterweisungen für die Mitarbeitenden, damit sie im Notfall wissen, was zu tun ist. Mit den örtlichen Feuerwehren stehen wir im guten Austausch. Wir laden zu Begehungen ein, auch Feuerwehrübungen hat es schon im St. Josef-Stift gegeben. Das kommt auch den Altenheimen zugute.

Die Feuerwehren üben turnusgemäß, jegliche Art von Einsätzen durch, um auf alle erdenklichen Einsatzereignisse vorbereitet zu sein, heißt es auch aus Telgte. Diese jetzt schon engen Kontrollen im Bereich des vorbeugenden Brandschutzes werden noch ergänzt durch zahlreiche Prüfungen von brandschutztechnischen Einrichtungen der Hersteller und anderer Organisationen wir z.B. TÜV, DEKRA,usw.

Aus der fachlichen Sicht sind die oben genannten Einrichtungen in Telgte gut organisiert. Eines der wichtigsten Einrichtungen ist die Installation der flächendeckenden Brandmeldeanlage, diese dann auch direkt auf die Leitstellen der Feuerwehr aufgeschaltet sind. Neben diesen baulichen Auflagen gibt es einige organisatorische Auflagen wie z.B. die Brandschutzordnungen, die jeder Mitarbeitende in den Einrichtungen für seinen Bereich kennen muss. Unter anderem wir vom Personal auch das Evakuieren von pflegebedürftigen Personen regelmäßig geübt.

Die Pflege- und Seniorenheime in der Gemeinde Wadersloh unterliegen der Brandverhütungsschau. Die Überprüfung findet spätestens alle drei Jahre statt, heißt es auf unsere Nachfrage. Zuständig für die Überprüfung sind die Gemeinde Wadersloh (vorbeugender/abwehrender Brandschutz) und der Kreis Warendorf (baulicher Brandschutz). Die Brandverhütungsschau wird von der Gemeinde und dem Kreis gemeinsam durchgeführt. Die Feuerwehr erhält Gelegenheit teilzunehmen.

Zusatz online: Die Vorgaben für den Brandschutz werden von der zuständigen Brandschutzdienststelle mit Sitz in Beckum im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens gemacht. Die zuständige Baugenehmigungsbehörde ist der Kreis Warendorf.

Der schlimme Brand in einer Seniorenwohnanlage im Kreis Kleve macht betroffen. Dabei unternehmen Feuerwehren und Kommunen alles Mögliche, um den Brandschutz so sicher wie möglich zu machen. Ein scheinbar absichtliches Feuer kann das natürlich kaum verhindern. Objekte, bei denen im Falle eines Brandes eine besondere Gefährdung insbesondere für Personen besteht, wie z.B. Seniorenheimen unterliegen einer regelmäßigen Überprüfungspflicht durch sogenannte Brandverhütungsschauen. Die werden durch die jeweilige Kommune durchgeführt.

So auch in Warendorf. Das Ziel: etwaige Mängel im Bereich des Brandschutzes erkennen und vor einem möglichen Schadensereignis zu beseitigen. Da es sich hier um laufende Überprüfungen handelt, gibt es keine konkreten Handlungsbedarfe aufgrund des Ereignisses in Bedburg, schreibt uns Frank Sölken, bei der Stadt Warendorf für die Bereiche Brandschutz und Rettungsdienst zuständig.

 

Nach dem Brand in einem Seniorenheim in Bedburg-Hau ist das Haus nach Angaben der Feuerwehr nicht mehr bewohnbar. Bei dem Brand am frühen Montag-Morgen sind nach Angaben der Polizei vier Bewohner des Seniorenheims ums Leben gekommen. Außerdem seien mindestens 23 Menschen verletzt worden, davon 21 Bewohner sowie ein Polizist und ein Feuerwehrmann, so eine Polizeisprecherin in Kleve.