Nach der Wahl des FDP-Mannes Kemmerich zum Ministerpräsidenten von Thüringen schlagen die Wellen hoch. Kemmerich war gestern im Thüringer Landtag überraschend nicht nur mit den Stimmen von Liberalen und CDU, sondern auch mit denen der AfD gewählt worden. Kritik daran kommt auch aus der Politik bei uns im Kreis.
Der SPD-Kreisvorsitzende Bernhard Daldrup etwa sagte, er sei „überrascht und entsetzt“. Die Wahl von Kemmerich mit Unterstützung von CDU und AfD sei „ein Dammbruch“, der ihn schockiere und traurig mache. Es habe bislang stets geheißen, so Daldrup: „dass die Demokraten in den Parlamenten keine gemeinsame Sache mit dieser Rechtsaußenpartei machen.“ Das scheine aber nun nicht mehr zu gelten. Als Demokrat schäme er sich für diese Zäsur.
Der heimische CDU-Kreisvorsitzende Reinhold Sendker zeigt sich empört. Er spricht von einem schlechten Tag für unsere Demokratie. Neuwahlen seien jetzt der einzige Weg. Auf Nachfrage von RadioWAF sagte er: "Eine Regierung, die mit Hilfe der AfD zustande kommt, ist und bleibt inakzeptabel." Im Umgang mit Nazis gelte weiterhin: „Wehret den Anfängen.“