Im Missbrauchsfall Münster haben vier Männer wechselweise einen 5- und 10-Jährigen Jungen in einer Gartenlaube über Stunden schwer sexuell missbraucht. Das habe die Auswertung einer bereits gelöschten Festplatte ergeben, die die Ermittler versteckt in einer Zwischendecke gefunden hatten. Das teilte der Leiter der Ermittlungen, Joachim Poll, in Münster mit.
In dem neuen schweren Kindesmissbrauchsfall haben die Ermittler in einem Keller in Münster einen komplett eingerichteten, klimatisierten Serverraum gefunden. Er sei dem 27-jährigen Tatverdächtigen zuzurechnen, einem IT-Techniker, sagte Kriminalhauptkommissar Joachim Poll am Samstag in Münster. Speichervolumen der sichergestellten Daten liege nach ersten Erkenntnissen bei über 500 Terrabyte. Poll sprach von mehreren Hundert Asservaten an gefundener IT-Technik.
Bei dem Hauptverdächtigen in dem neuen schweren Kindesmissbrauchsfall in Münster handelt es sich um einen 27 Jahre alten IT-Techniker. Die Ermittler hätten große Mengen an Datenträgern gefunden, die hochprofessionell verschlüsselt worden seien, sagte Kriminalhauptkommissar Joachim Poll am Samstag in Münster. Den Ermittlern sei es bis heute nicht gelungen, alle Daten zu entschlüsseln. Poll sprach von aufwendigen, kniffligen und mit viel Technik verbundenen Ermittlungen. Der 27-Jährige aus Münster sei in einem landwirtschaftlichen Betrieb im Kreis Coesfeld für die IT-Technik tätig gewesen.
Am Freitag hat es in mehreren Bundesländern Razzien und Festnahmen gegeben. Nach Angaben der Münsteraner Polizei sind Objekte in Brandenburg, Niedersachsen und Hessen durchsucht worden - und es laufen auch Ermittlungen in NRW.
Am Freitag wurden auch im brandenburgischen Finowfurt ein Wohnhaus und ein Kleingarten durchsucht. Bei einem Einsatz sei es um Kinderpornografie gegangen, hieß es von der Polizei. Die Aktion sei von Beamten aus NRW geplant und durchgeführt worden, unterstützt von Brandenburger Kollegen. Ein Mann wurde bei dem Einsatz festgenommen.
Foto: Polizei Münster