Ein tonnenschweres Teil einer Straßenbrücke bei Westbevern-Vadrup ist am Freitagnachmittag auf die Gleise der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Münster-Osnabrück gestürzt. Zum Glück war dort auf der vielbefahrenen Strecke zu diesem Zeitpunkt kein Zug unterwegs. Niemand wurde verletzt.
Seit Betriebsbeginn am Sonntagmorgen fahren die Züge des Regional- und Fernverkehrs wieder auf ihrem regulären Weg, teilte uns die Deutsche Bahn am Sonntagmorgen mit. Die Strecke zwischen Münster und Osnabrück war schon seit den Nachtstunden wieder befahrbar - früher als zunächst gedacht.
Am Samstagmorgen habe sich ein Krisenstab getroffen, um die weiteren Maßnahmen zu koordinieren, teilte die Stadt Telgte mit. Gemeinsam mit Sachverständigen habe man sich nochmals vor Ort ein Bild der Lage sowie der in der Nacht noch durchgeführten Sicherungsmaßnahmen gemacht.
In der Nacht seien die tonnenschwere Teile der Straßenbrücke von den Gleisen beseitigt und die Unfallstelle vorerst gesichert worden, heißt es weiter. Auch wurde die Brücke direkt doppelt abgesperrt - sie dürfe nicht betreten werden, warnt die Stadt nochmals eindringlich.
Die Freiwillige Feuerwehr und das Technische Hilfswerk THW waren in der Nacht im Einsatz. Auch ein Bausachverständiger war vor Ort. Das DRK kümmerte sich um die Versorgung der vielen Helfer.
Die Stadt Telgte hatte noch am Abend zwei Baustatik-Experten an den Ort des Brückenabsturzes gebracht, um die Lage abzuschätzen und die Sicherungsarbeiten zu begleiten.
Es sei alles vorbildlich unter dem Einsatzleiter Alfons Huesmann abgelaufen, bedankte sich Bürgermeister Wolfgang Pieper bei allen Helfern. Auch Landrat Olaf Gericke kam noch am Freitagabend zum Ort des Brückenabsturzes.
„Wir sind sehr froh, dass Personen bei diesem Vorfall nicht zu Schaden gekommen sind“, sagt Ordnungsamtsleiter Thomas Riddermann von der Stadt Telgte. Jetzt werden unter anderem die technischen Unterlagen zu den Brückenprüfungen überprüft.
Das tonnenschwere Betonteil mit Brückengeländer war marode, sagte die Bundespolizei am Freitag.
Seit Freitagnachmittag kam es zu Störungen im Bahnverkehr. Die Fernzüge der Strecke wurden umgeleitet und verspäteten sich um bis zu 60 Minuten. Betroffen waren unter anderem Verbindungen zwischen Hamburg und Passau oder zwischen Berlin und Münster. Für den Nahverkehr war ein Schienenersatzverkehr eingerichtet worden.