Nach der Aufdeckung des schweren Kindesmissbrauchs in Münster mehren sich die Rufe nach härteren Strafen. Auch Bundesfamilienministerin Giffey stimmt jetzt mit ein. Wichtig sei, dass der schon mögliche Strafrahmen auch am oberen Ende ausgeschöpft werde, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Ihr gehe es vor allem um die Kinder und mehr Prävention, so Giffey. Eine aufmerksame Gesellschaft sei nötig, die Anzeichen von Missbrauch früh wahrnehme und dann helfe. Auch die EU-Kommission will den europaweiten Kampf gegen sexuellen Kindesmissbrauch stärken. Grenzübergreifende Straftaten müssten gemeinsam verfolgt werden, sagte Innenkommissarin Johansson gestern.
Die Meldungen von kinderpornografischem Online-Material in Europa seien seit 2010 von 23.000 pro Jahr auf 800.000 gestiegen.
Der 27 Jahre alte Hauptverdächtige im Fall Münster ist wegen Kinderpornografiebesitzes zweifach vorbestraft.