Die Corona-Pandemie hat die Wirtschaft derzeit noch fest im Griff. Das zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage der IHK Nord Westfalen, deren Ergebnisse am Vormittag in Münster präsentiert wurden. IHK-Präsident Hüffer sprach von einem „historischen Tiefpunkt“ in der wirtschaftlichen Entwicklung der Region.
Das bis vor kurzem noch sicher geglaubte Wachstum mit steigenden Steuereinnahmen und zunehmender Beschäftigung habe ein abruptes Ende gefunden, so Hüffer. Die Unternehmen im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage insgesamt so negativ wie noch nie in der langen Reihe der IHK-Umfragen.
Gleichzeitig sei die Situation für über die Hälfte der Unternehmen immer noch zumindest „befriedigend“ (41 Prozent) oder sogar „gut“ (21 Prozent). Mehr als jedes dritte Unternehmen berichte von schlechten Geschäften. In der Industrie seien es fast 50 Prozent. Eine Ausnahme bilde die Bauwirtschaft, in der fast 60 Prozent ihre Lage als gut bewerten.
„Über das Jahr betrachtet rechnen die meisten Unternehmen mit einem deutlichen Umsatzrückgang“, betont Hüffer.
Die IHK Nord-Westfalen hatte 500 Unternehmen im Münsterland und der Emscher-Lippe-Region befragt, wie sie ihre Geschäftslage bewerten. Und welche geschäftliche Entwicklung sie erwarten.
Es sei ein historischer Tiefstand nach dem 2. Weltkrieg erreicht worden, so IHK-Präsident Benedikt Hüffer. Die wirtschaftliche Aktivität sei massiv gedämpft. Das gehe weit über die Weltwirtschaftskrise 2008/2009 hinaus. Und zwar um den Faktor zehn, so Hüffer.
Die Entwicklung gehe in alle Bereiche der Wirtschaft. Nicht nur exportorientierte Branchen seien betroffen. In der Industrie sorge sich jeder zweite Betrieb um die Zukunft.
80 Prozent der heimischen Unternehmen spüren negative Auswirkungen, so IHK-Präsident Benedikt Hüffer. Der Lockdown sei wichtig gewesen, aber die Auswirkungen einschneidend. Der Nachfrage-Rückgang betrage in der Industrie bis zu 90 Prozent.
Zum Glück hätten die Unternehmen in guten Jahren Rücklagen gebildet. Der Mittelstand stehe im Münsterland relativ krisenfest. Trotzdem befürchtet jedes fünfte der befragten Unternehmen Liquiditätsengpässe.
IHK-Präsident Benedikt Hüffer sagte uns:
Das Kurzarbeitergeld hat Deutschland bisher gut durch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise gerettet – das geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage. So gäbe es im Mittelstand bei uns in der Region noch stabile Jobverhältnisse. IHK- Hauptgeschäftsführer Fritz Jaeckel sagte in einer Videokonferenz.