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Patrick Rickert
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Archiv der Nachrichten aus dem Kreis Warendorf

Maria 2.0: Thesen an Kirchentüren im Kreis Warendorf

Unterstützerinnen der Reformbewegung Maria 2.0 haben zum gestrigen Vorabendgottesdienst (20.02) Thesen an die Tür von St. Stephanus in Beckum gehängt. Mit dieser Anspielung auf Martin Luthers Thesenanschlag vor 500 Jahren wollen sie auf die aus ihrer Sicht eklatanten Missstände in der katholischen Kirche hinweisen.

Ihre Forderungen: Zugang für alle Menschen zu allen Ämtern sowie die Aufklärung, Verfolgung und Bekämpfung der Ursachen von sexualisierter Gewalt. Darüberhinaus wird "eine wertschätzende Haltung gegenüber selbstbestimmter, achtsamer Sexualität eingefordert sowie die Aufhebung des Pflichtzölibats", heißt es von der Reformbewegung Maria 2.0, die sich in Beckum um Marion Matuszek rankt.

Anlass für die bundesweite Aktion der Bewegung ist die virtuelle Vollversammlung der Deutschen Bischöfe, die am Dienstag beginnt. Sie will damit ihren Forderungen nach Veränderungen in der katholischen Kirche Nachdruck verleihen.

Die Deutsche Bischofskonferenz müsse endlich damit beginnen, sich ernsthaft mit den notwendigen Reformen auseianderzusetzen und den Willen zu Veränderungen bezeugen, sagen die Initiatorinnen in Beckum. 

Seit Mai 2019 machen verschiedene örtliche Maria 2.0-Gruppen immer wieder mit Aktionen in Kirchengemeinden, Bistümern und auch bundesweit auf sich aufmerksam. Seit gestern hängen ihre Thesen auch an der Kirchentür von St. Stephanus in Beckum - unter der Überschrift "Sieben Thesen 2.0. An alle  Menschen, die guten Willens sind". Auch in Sassenberg hat eine solche Aktion laut Ankündigung des Kfd-Diözesanverbandes Münster stattgefunden. In Warendorf waren die Unterstützerinnen von Maria 2.0 ebenfalls aktiv.

An die Adresse von Bischof Felix Genn ging der Anschlag an der Tür des St. Paulus-Doms in Münster, den Maria 2.0-Initiatorin Andrea Voß-Frick dort anbrachte. Sie sagt: "Wir brauchen eine Reform im Sinne einer Rückbesinning auf die Wurzel unseres Glaubens - dass die Kirche eine Gestalt annimmt, die die Liebe Gottes in der Welt sichtbar macht und nicht in Angst und Macht erstarrt."