Die Ärztekammer Westfalen-Lippe will, dass der AstraZeneca-Impfstoff für alle Altersgruppen freigegeben wird. Kammer-Präsident Hans-Albert Gehle kann nicht verstehen, weshalb die Bundesregierung die Priorisierung für 18- bis 64-jährige nicht aufhebt. Im Vorfeld der Ministerpräsidenten-Konferenz mit Kanzlerin Merkel sprach sich Gehle dafür aus, mehr Pragmatismus zu wagen und AstraZeneca außerdem in den Arztpraxen zu verimpfen.
Mit dem Impfstoff müsse man rein in die Arztpraxen, um die Impfraten schnell zu erhöhen, fordert Gehle: "Was mit der Grippeimpfung geht, geht auch mit der Corona-Impfung".
Immer mehr Studien und Erfahrungsberichte belegen laut Gehle die hohe Wirksamkeit aller drei derzeit in Europa zugelassenen Corona-Impfstoffe. Es dürfe keine Rangliste der Impfstoffe mit erster, zweiter oder dritter Klasse und keine unwissenschaftlichen Vergleiche und Schlechtreden bestimmter Impfstoffe geben. Das müsse man auch der Bevölkerung vermitteln, um eine bestehende Unsicherheit und falsches Misstrauen gegenüber gewissen Impfstoffen abzubauen.