Der AfD-Landtagsabgeordnete Christian Blex aus Wadersloh wollte in die von Russland besetzten Teile der Ukraine reisen. Gemeinsam mit zwei anderen AfD-Politikern wollte er sich nach eigenen Angaben „ein eigenes und unverzerrtes Bild der Lage im Donbass machen“, schrieb er bei Twitter. Nach scharfer Kritik wird die Reise nach Russland und in die besetzten Gebiete jetzt offenbar abgebrochen.
Blex „war nach eigenen Angaben nicht im Donbass und wird die Reise beenden“, das sagte eine Sprecherin der AfD-Landtagsfraktion in Düsseldorf am Abend. Die Fraktion sei zuvor nicht informiert worden, sie habe in ihrer Sitzung gestern die Reise einstimmig missbilligt und verlangt, die Finanzierung offenzulegen. Über etwaige disziplinarische Folgen werde die Fraktion nach einer Sachstandsprüfung entscheiden, heißt es in einem Beschluss.
Auch die AfD-Spitze distanziert sich. Co-Parteichefin Alice Weidel sprach von einer nicht abgesprochenen „Privatreise“. Man werde das intern aufarbeiten.
Auch Bundestagspolitiker der anderen Parteien griffen die AfD scharf an. All das zeige, auf welcher Seite die AfD stehe – auf der von Putin, hieß es aus der SPD-Bundestagsfraktion. Die FDP spricht von Landesverrat. Der scheidende ukrainische Botschafter in Deutschland Melnyk warf den AfD-Politikern auf Twitter vor, den russischen «Vernichtungskrieg zu unterstützen».