In Ahlen haben viele Menschen am Gedenkort „10+1 Bäume für die Opfer des NSU“ ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt. Sie haben auf einem blattlosen Baum, der auf einer Leinwand gezeichnet war, farbige Fingerabdrücke hinterlassen.

Der Integrationsrat der Stadt Ahlen hatte gestern Nachmittag gemeinsam mit weiteren Akteuren die Gedenkstunde im Rahmen der Wochen gegen Rassismus ausgerichtet.

Begleitet wurde die Aktion von Schülerinnen und Schülern des Städtischen Gymnasiums, die sich um die Pflege der Gedenkbäume kümmern. Die Sprecherin Hannah Küpers mahnte dahzu, Vielfalt in den Köpfen zu verankern. Je mehr man sich mit den Unterschieden der Menschen und ihren kulturellen Hintergründen auseinandersetze, umso mehr würden sie als normal gelten und als selbstverständlich wahrgenommen.

Gedenken an NSU und Anschlag von Solingen

Das Wandbild durchläuft nun Stationen an Ahlener Schulen, bevor es im Juni im Rathaus ausgestellt wird.

Dreißig Jahre nach dem Anschlag von Solingen sei Rassismus immer noch im Alltag verbreitet, hieß es von Ahlens Bürgermeister Alexander Berger. Und die Vorsitzende des Integationsrates, Ergül Aydemir, ergänzt, Rassismus sei noch immer ein erst zu nehmendes Problem, sei es in der Gesellschaft, bei der Ausbildungs- und Arbeitssuche, auf dem Wohnungsmarkt und in vielen anderen Lebensbereichen.

Gesichter "gegen Rassismus" für Plakate gesucht

Im Rahmen der "Wochen gegen den Rassismus" suchen der Integrationsrat und die anderen beteiligten Organisationen noch Darsteller für verschiedene Plakatmotive. Wer an der Fotoaktion „Gesicht zeigen gegen Rassismus“ teilnehmen möchte, kann sich noch bis zum 14. April beim Integrationsteam der Stadt Ahlen anmelden. Kontakt: Tel. 02382 59567 (integrationsteam(at)stadt.ahlen.de). Die Plakate werden bei der interkulturellen Veranstaltung „Ahlen zeigt Flagge“ Ende August erstmals präsentiert. Danach werden sie in unterschiedlichen Formaten im Stadtbild zu sehen sein.