Freie Fahrt heißt es ab heute (Mittwoch,12.10.) auf dem Teilstück der B58 in Beckum zwischen Oelder Straße und Stromberger Straße. Das nun fertiggestellte rund 2,2 Kilometer lange Stück verläuft wie auch der Rest der Nord-Ost-Umgehung Beckums zum großen Teil durch ein Abbaugebiet der Zementindustrie.
Die neue B58
Fertigstellt ist nun das Teilstück der rund 3,8 Kilometern langen Verbindung. Baubeginn für den zweiten Teil ist im Frühjahr 2023. Straßen.NRW rechnet mit einer Bauzeit von rund zwei Jahren. Der erste Bauabschnitt erstreckt sich über den östlichen Teil der Umgehungsstraße Beckum zwischen der Anschlussstelle B58/L586 („Stromberger Straße“) und der K45 („Oelder Straße“).
Der anschließende westliche Abschnitt endet an der heutigen B58 („Neubeckumer Straße“) im Nahbereich der A2 - Anschlussstelle „Beckum“. Der westliche Teilabschnitt durchschneidet hierbei das derzeit noch ‚aktive‘ Kalksteinabbaugebiet „Kollenbach 2“ auf einem bis zu 35 Meter hohen Straßendamm. Nach Beendigung des Kalksteinabbaus wird hier im Rahmen des Rekultivierungsplanes das Abbaugebiet beidseitig der B58 geflutet.
B58: Freigabe des ersten Bauabschnittes der Ortsumgehung Beckum am Mittwoch (12.10.2022)
Die Bundesstraße 58 erhält auf einer Länge von insgesamt rund 3,8 Kilometern einen einbahnigen Querschnitt mit je einem Fahrstreifen in einer Breite von 3,50 Meter für jede Fahrtrichtung.
Anfang des Jahres waren rund 65 Millionen Euro für die Umgehung im Bundeshaushalt kalkuliert worden. Mit Blick auf die aktuell steigenden Preise für Rohstoffe und erforderlichen Bodenmassen wird diese Zahl sicherlich mit fortschreitenden Baufortschritt und der entsprechend Preisentwicklung noch angepasst werden müssen.
Die Bundesstraße 58 verbindet die Städte Venlo, Wesel, Haltern, Drensteinfurt, Ahlen, Beckum und Lippstadt. Außerdem verbindet sie die Autobahn A1 (Anschlussstelle Ascheberg) mit der Autobahn A2 (Anschlussstelle Beckum).
Straßen.NRW Regionalniederlassungsleiter Manfred Ransmann sagte: „In der bisherigen Führung durschnitt die B58 den Stadtkern. Nun habe man einen wesentlichen Baufortschritt erreicht. Die Arbeiten gehen gut voran. Jetzt heißt es nur noch knapp zwei Jahre durchhalten, dann werden die Bauarbeiten abgeschlossen sein und die neue Straße ihre Aufgabe zur Entlastung von Beckum komplett übernehmen.“
Beckums Bürgermeister Michael Gerdhenrich freut sich auch mit Blick auf die Stadtentwicklung sehr über diese positiven Nachrichten. Staubildung und auch die Lärmbelästigung im Innenstadtbereich werden durch die neue Verbindung massiv reduziert.
Historischer Hintergrund (Von Planung bis Bau)
Erste Überlegungen für die Nord-Ost-Umgehung und die Ost-Umgehung zur Entlastung von Beckum wurden bereits 1972 in einem Raumordnungsverfahren nach Straßenrecht abgestimmt und im Flächennutzungsplan aufgenommen.
Ende 1979 wurde die Linienführung der Bundesstraße geändert und abschließend 1999 in dem Linienbestimmungsverfahren festgelegt. Der heutige Entwurf des Streckenabschnittes wurde 2005 aufgestellt und 2007 durch das Bundesverkehrsministerium genehmigt. Im Frühjahr 2009 wurde das Planfeststellungsverfahren eingeleitet. Im Frühjahr 2015 erteilte die Bezirksregierung Münster den Planfeststellungsbeschluss.
Umwelt und Natur im Blick
Viele Ausgleichsmaßnahmen sind bereits im Vorfeld der eigentlichen Straßenbaumaßnahme realisiert worden, so entstanden neue Lebensräume für Fledermäuse und den Kammmolch. Zudem wurden landwirtschaftlich genutzten Auenbereichen der Werse im „Liesebachtal“ bei Beckum in eine naturnahe, extensiv genutzte Aue mit naturnahem Gewässerlauf umgewandelt.
Insgesamt umfassen die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen rund 14,75 Hektar Fläche. Auch an der neuen Straße werden verschiedene Maßnahmen für Tiere und Pflanzen umgesetzt. So gibt es an den Bauwerken so genannte „Überflugshilfen“, durch die Fledermäuse und auch der Uhu gezielt gelenkt werden. Gepflanzt wurden rund 5800 Meter Hecken, über 1300 Meter Amphibienleiteinrichtungen und Durchlässe wurden angelegt, heißt es in einer Mitteilung von Straßen.NRW.