Der AfD-Landtagsabgeordnete Christian Blex aus Wadersloh ist in Düsseldorf aus seiner Fraktion herausgeflogen – nach einer scharf kritisierten Russland-Reise. Ein entsprechender Antrag habe die nötige zwei-Drittel-Mehrheit bekommen, teilte die Düsseldorfer Landtagsfraktion am Nachmittag mit. Sie bewertet das Verhalten des Waderslohers als einen schwerwiegenden Vertrauensbruch.

Eigentlich sollte er vor der Entscheidung persönlich noch angehört werden, das war aber nicht möglich.  Denn der AfD-Landtagsabgeordnete Christian Blex war bei der Sitzung nicht dabei.

Der Wadersloher war laut seiner Landtagsfraktion noch im Ausland, wo genau, sei unklar. Blex war Anfang vergangener Woche mit zwei AfD-Landtagsabgeordneten aus Sachsen-Anhalt und zwei AfD-Mitgliedern aus NRW nach Russland gereist. Sie wollten in den von Russland besetzten Donbass reisen.

Nach scharfer Kritik hatten die Politiker die Reise abgebrochen. Die AfD-Bundesspitze war nach eigenen Angaben nicht über die Reise informiert gewesen und hatte sich davon distanziert. Ein Blick auf die Landtagsfraktionsseite der AfD: das Foto von Christian Blex wurde schon gelöscht.

Update: 6:30 Uhr

Blex selbst bezeichnet die Vorwürfe auf Nachfrage von Radio WAF als „einigermaßen konstruiert“. Es stehe bereits jetzt fest, dass seine Person "von Anbeginn bestimmte Kreise störte und nur nach einem Anlass gesucht wurde, so zu handeln, wie jetzt geschehen". Er werde seine "gesamte Kraft und Expertise natürlich weiterhin in den Dienst der AfD stellen", er sei schließlich auf einen sehr guten Listenplatz gewählt worden.

Als fraktionsloses Mitglied des Landtags habe er zudem die Möglichkeit "Themen aufzugreifen, die bislang aus möglicherweise falsch verstandener Rücksichtnahme eher vernachlässigt wurden". Auf Kreisebene habe der Vorgang keine Auswirkungen.