Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt klagt über kriminelle Praktiken auf Baustellen in der Region und weist in diesem Zusammenhang auf die hohe Zahl der Ermittlungsverfahren des Hauptzollamtes Münster hin. Der IG Bau-Bezirksverband Münster-Rheine will hin zu „sauberen Baustellen“, auf denen nicht schwarz oder unter Mindestlohn gearbeitet wird.
Allein im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres habe das Hauptzollamt Münster, das auch für den Kreis Warendorf zuständig ist, laut IG Bau 124 Ermittlungsverfahren im Baugewerbe eingeleitet. Dabei wurden vor allem illegale Beschäftigungen, Mindestlohnverstöße und Sozialbetrug aufgedeckt. Die vom Münsteraner Zoll ermittelte Schadenssumme beträgt rund 397.000 Euro, teilt die Gewerkschaft mit. Dabei beruft sie sich auf Zahlen des Bundesfinanzministeriums.
Die tatsächlich aufgedeckten Verstöße auf dem Bau seien nur die Spitze des Eisbergs, heißt es. Vor diesem Hintergrund fordert die Gewerkschaft deutlich mehr Kontrollen des Zolls auf den Baustellen auch in unserem Kreis.