Nach Coronaausbruch bei Tönnies: Lockdown auch für den Kreis Warendorf
Nach dem Lockdown im Kreis Gütersloh wird das öffentliche Leben jetzt auch im gesamten Kreis Warendorf heruntergefahren. Das hat NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann am Nachmittag (23.6) in Düsseldorf angekündigt.
Es gelten ab heute (24.6) die Kontaktbeschränkungen vom März und noch viele weitere Einschränkungen: Bis Dienstag (30.6) darf unter anderem kein Sport in geschlossen Räumen stattfinden, Kontaktsport wie Fußball im Freien ebenfalls nicht. Museen, Gedenkstätten, Kinos, Indoorspielplätze werden geschlossen. Bars, Hallenbäder, Saunen ebenso. Reisebusfahrten dürfen nicht stattfinden und auch keine Picknicks oder Grillevents im Freien. Veranstaltungen und Versammlungen sind ebenfalls untersagt.
Beide Kreise, in denen viele Tönniesmitarbeiter leben, bräuchten eine Ruhepause, sagte Laumann.
In den beiden Kreisen Gütersloh und Warendorf werden die Corona-Tests deutlich ausgeweitet. Alle Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen sollen in den nächsten Tagen durchgetestet werden. Gleiches gelte für Mitarbeiter der Krankenhäuser, Beschäftigte im Lebensmitteleinzelhandel und Kioskpersonal. Auch in Unternehmen mit Werkverträgen soll mehr getestet werden.
Die Landesregierung hofft, die Corona-Lage nach dem Massenausbruch beim Fleischzerleger Tönnies damit in den Griff zu bekommen.
Auch die Schulen und Kitas im Kreis Warendorf werden geschlossen – allerdings erst ab Donnerstag. Um diesen kleinen Aufschub hatte Landrat Oaf Gericke die Landesregierung gebeten.
Die Einschränkungen betreffen viele Bereiche, aber nicht alle – sind also nicht vergleichbar mit der Situation vor einigen Wochen.
So haben zum Beispiel die Geschäfte weiter geöffnet, auch Restaurants dürfen mit Familienmitgliedern weiter besucht werden – und auch zum Friseur darf man gehen.
Trotzdem kam der Lockdown für den gesamten Kreis Warendorf für viele überraschend.
Denn noch am Vormittag hatte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet angekündigt, dass es keine flächendeckenden Einschränkungen im Kreis Warendorf geben wird.
Ursprünglich war von Oelde, Beckum und Wadersloh die Rede – wegen ihrer Nähe zum Nachbarkreis Gütersloh. Gesundheitsminister Laumann sagte:
Bis zum 30. Juni hofft die Landesregierung mehr Klarheit darüber zu haben, ob sich das Virus auch unter Menschen, die nicht bei Tönnies arbeiten, ausgebreitet hat.
Laumann erklärte, welche Testungen unter anderem bis kommenden Dienstag anstehen.
