Die Caritas im Bistum Münster weist den Vorwurf einer "schleichenden Triage" in den Altenheimen entschieden zurück. Die ARD-Sendung "Fakt" hatte am Dienstagabend davon gesprochen, dass Bewohner dazu gedrängt würden bei einer Corona-Infektion auf eine Behandlung im Krankenhaus zu verzichten, um keine Intensivplätze für Jüngere zu belegen.
„Wir respektieren immer die Selbstbestimmung unserer Bewohnerinnen und Bewohner“, sagt Christian Schmitt, der Vorsitzende des Diözesancaritasverbandes Münster. Demnach haben viele Senioren nach der ersten Coronawelle über das Thema nachgedacht und sich klar geäußert. Teilweise seien daraus konkrete Patientenverfügungen entstanden.
Das gilt zum Beispiel auch für das Marienheim in Warendorf. Leiter Karl-Eugen Weweler zeigt sich „erschüttert“ davon, in welches Licht die Altenpflege gerückt werde. Er bezeichnet die Vorwürfe als „mehr als an den Haaren herbeigezogen“. Von einer Behandlung abzuraten, sei nie Thema gewesen. Die Entscheidung liege hier immer beim Bewohner, stellt er klar.
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