Von Peter Löschinger, dpa
Burger ist nicht gleich Beef. Auch Vegetarier und Veganerinnen lieben dieses Essen - und lassen sich immer wieder neue Rezepte dafür einfallen. Flexitarier, die ihren Fleischkonsum auf wenige bewusste Male herunterschrauben wollen, greifen ebenso gerne zur pflanzlichen Patty-Variante.
Fans von Veggie-Bugern kreieren immer wieder neue Rezepte. Eines vorweg: Ein Veggie-Burger als Ganzes ist nicht pauschal gesünder als ein Burger mit Fleisch. Schließlich setzt sich das Gericht aus vielen Zutaten zusammen. Entscheidend ist am Ende, was genau drauf und drin ist. Doch es gebe gute Gründe für pflanzliche Patties, sagt Anna-Lena Klapp. Die Ernährungsexpertin der Organisation Proveg Deutschland zählt die wichtigsten auf:
«Natürlich muss man sich immer die Nährwerte des konkreten Produkts ansehen», sagt Klapp. Hier kommt es zum Beispiel auf die genauen Zutaten und den Verarbeitungsgrad an.
Anstelle von Fleisch bestehen pflanzliche Patties aus pflanzlichen Lebensmitteln - meist kombiniert in einem Mix:
Vegetarierinnen und Vegetarier können auf Ei als Bindemittel zurückgreifen. Veganern empfiehlt Anna-Lena Klapp folgende Möglichkeiten, um die Zutaten des Patties zu binden:
Tipp: Für einen besseren Zusammenhalt lassen Sie die Masse 15 bis 30 Minuten quellen, bevor Sie die Patties formen.
Die verschiedenen Lebensmittel lassen sich auf vielfältige Art kombinieren. Der Kreativität sind bei Veggie-Burgern kaum Grenzen gesetzt. Wir empfehlen zum Beispiel folgendes vegane Rezept von Proveg-Koch Serkan Tunca und dazu gleich eine passende Sauce.
Zutaten (für 4 bis 5 Patties):
Tipp: Sind die Patties nach dem Backen abgekühlt, lassen sie sich vor dem letzten Schritt - dem Braten in der Pfanne - gut einfrieren. Am besten Backpapier dazwischen legen, das erleichtert später die Entnahme. Werden die Patties aus dem Gefrierschrank genommen, kommen sie zum langsamen Auftauen für 12 Stunden in den Kühlschrank und werden dann wie beschrieben gebraten.
Zutaten (Rote-Bete-Mayo für 4 bis 5 Patties):
Zubereitung:
Wie bei einem konventionellen Burger lassen sich auch auf das Veggie-Modell verschiedene Extras stapeln. Das können Zwiebeln von eingelegt bis geröstet sein, frisches Gemüse oder als fruchtige Zutat eine Scheibe Ananas. Alles, was schmeckt und vegetarisch oder vegan ist, ist erlaubt.
Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Auch gängige Ketchup- und Senfsorten passen gut auf Veggie-Burger. Und wer sich die vegane Mayo nicht selbst anrührt, bekommt sie inzwischen sogar im Supermarkt.
Für Vegetarier sind auch die meisten Käsesorten möglich. Für Veganer gibt es vegane Käsesorten, die nach dem Wenden in der Pfanne auf der Patty-Oberseite zerschmelzen.
Bei einem Vergleich des CO2-Fußabdrucks schneiden Veggie-Burger deutlich besser als Fleischburger ab.
Der CO2-Fußabdruck (in Kilogramm CO2-Äquivalenten pro Kilogramm Lebensmittel) laut Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) 2020, Bezugsjahr 2019:
Den alleinigen Fokus auf den CO2-Fußabdruck sieht Britta Klein, Wissenschaftsredakteurin beim Bundeszentrum für Ernährung (BZfE), allerdings kritisch.
Sie sagt: «Das ist eine Verengung des Klimaschutzgedankens.» Ob ein Lebensmittel eine gute oder schlechte Klimabilanz habe, sei noch von vielen anderen Aspekten abhängig - etwa Bodennutzung, Artenvielfalt und Tierwohl.
«Zu sagen "Rindfleisch ist per se schlecht, pflanzliche Produkte sind gut", ist zu kurz gesprungen», sagt Klein. Es sei schwierig, einen CO2-Fußabdruck für ein Produkt zu erstellen, das aus verschiedenen Zutaten wie Getreide, Saaten oder Gemüsesorten bestehe - mit teils wechselnder Herkunft.
Egal ob Sie Fleisch bewusst und in Maßen essen oder sich aus Überzeugung vegetarisch oder vegan ernähren - diese Tipps gibt Britta Klein für eine umwelt- und klimafreundliche Ernährung: