Von Isabelle Modler, dpa
Experimentieren erlaubt: Grillen entwickelt sich zu einer kreativen Kochkunst. Dabei sorgen ausgefallene Marinaden für das gewisse Etwas. Doch bevor Sie die Variationen probieren, gibt es ein paar interessante Dinge:
Beim Würzen können Sie Ihre Fantasie frei ausleben und exotische, extravagante Kreationen ausprobieren. Doch zunächst ein paar Grundlagen:
Das Fleisch vor oder nach dem Grillen würzen? «Bei dieser Frage scheiden sich die Geister», sagt Axel J. Nolden vom Deutschen Fleischer-Verband.
Vor dem Grillen würzen:
Marinieren: Auch Marinaden seien Geschmackssache. «Zum Teil dienen sie bei vorverpackter Ware beispielsweise in Supermärkten und Discountern dazu, mehr Gewicht auf die Waage zu bringen.» Doch aufgepasst: «Es gibt auch Fachbetriebe, die ihre ganz eigene, schmackhafte Rezeptur entwickelt haben», sagt der gelernte Fleischer.
Er selbst sei Purist: «Ich würze ein gutes Stück Fleisch nur mit grobem Meersalz und etwas gebrochenem Pfeffer.»
Marinaden können Sie einfach selber machen - und zwar ganz ohne Zusatzstoffe und nach eigenem Geschmack.
Hier sind zwei Optionen: flüssige und trockene Marinaden.
Flüssige Marinaden: Sie bestehen meist aus drei Komponenten:
Basis-Mischung als Anregung:
Zitronensaft, Öl und Pfeffer vermischen. Dann mit Gewürzen experimentieren: Wer es exotisch mag, gibt noch etwas Curry und Ingwer dazu.
Oder doch lieber die pikante Variante mit Chilischoten, Oregano und Tomatenmark? Probieren Sie es einfach aus!
Zubereitung: Pinseln Sie das Fleisch rundherum mit der Marinade dick ein, damit die Marinade einziehen kann.
Wie lange das Fleisch vor dem Grillen einlegt werden sollte, hängt von seiner Größe und Dicke ab. Ein Hüftsteak mit 150 Gramm sollte mindestens zwölf Stunden vor dem Grillen zum Beispiel in einer indischen Marinade gekühlt ziehen, empfehlen die Experten der Stiftung Warentest.
Bevor das marinierte Fleisch auf den Grill kommt, legen Sie es am besten auf ein Küchentuch und tupfen das überflüssige Öl ab. So verhindern Sie, dass Flüssigkeit in den Grill tropft.
Übrigens: Ein Rezept für ein indisch mariniertes Steak empfiehlt test.de. Dafür mixen Sie einfach Naturjoghurt, Tomatenmark, Sojasoße, Zwiebel, Knoblauch, Ingwer, Cumin, Bockshornklee, Marmelade, Zitrone, Koriandersaat, Kardamom, süßes Paprikapulver, eine Chilischote sowie zwei Stangen Zitronengras.
Mit dieser Marinade pinseln Sie Rinderhüftsteaks, Hühnchen, Tofu oder zum Beispiel Zucchini ein. Das Fleisch sollte zwölf Stunden in der Marinade ziehen - dann ist es nach dem Grillen würzig und zart.
Trockene Marinaden: Sie werden auch Rub oder Rubb genannt (englisch für reiben), weil Sie die Gewürzmischung ins Fleisch einmassieren. Dadurch würzen Sie das Fleisch - meist größere Stücke - von außen und es entsteht je nach Mischung eine coole Kruste. Auch hier können Sie sich ausleben.
Die Stiftung Warentest gibt ein paar ungewöhnliche Anregungen für Rubs. Wie wäre es etwa mit einem frischen Zitronen-Fenchel Rub für Hühnchen, Schwein oder Fisch? Wer geschmacklich etwas Exotisches ausprobieren mag, macht einen Vanille-Kaffee Rub für Rind und Lamm selber oder einen orientalischen Rub für Lamm, Geflügel oder Rind.
Für 6 Personen brauchen Sie:
Zutaten für den Vanille-Kaffee Rub:
Zutaten für orientalischen Rub:
So bereiten Sie diese Rubs zu
Laut Stiftung Warentest halten Rubs gekühlt etwa 5 Tage.
Guten Appetit!
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