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Stephan Kaiser
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Intelligente Stromzähler "Smart Meter" werden Pflicht

Stecker eines Ladekabels
  • Smart Meter sind intelligente Strommesser, die den Stromverbrauch alle 15 Minuten abgreifen und sichtbar machen.
  • 78% der Deutschen sagen, die Energiewende geht zu langsam voran – das sind sieben Prozent mehr als noch 2022. 
  • Drei Viertel der Deutschen würde gerne die Stromfresser im eigenen Haushalt identifizieren können (alle Zahlen entstammen einer Umfrage des Digital-Branchenverbands Bitkom)

„Unser zukünftiges Energiesystem wird wesentlich flexibler und damit auch komplexer werden und dafür brauchen wir Smart Meter und eine Digitalisierung der Energiewende “

Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz

Was ist ein Smart Meter?

Ferraris Zähler heißen die schwarzen Geräte, die häufig noch in den Stromkästen unseren Verbrauch mechanisch messen. 2021 machten diese Geräte noch fast 60% der verbauten Messgeräte aus. Doch ihre Zeit ist vorbei, stattdessen kommen Smart Meter. Diese intelligenten Messsysteme bestehen aus einem digitalen Stromzähler und einer Kommunikationseinheit, dem sogenannten Smartmeter-Gateway. Den Rollout hat der Bundestag Ende April beschlossen. Bis Ende 2032 sollen wir alle mit Smart Metern ausgestattet sein.

Welche Vorteile verspricht ein Smart Meter?

Mit einem Smart Meter können wir unseren Stromverbrauch im Viertelstundentakt messen. So sind Stromfresser schnell identifiziert und wir wissen viel genauer, wann wir wie viel Strom im Einsatz haben. Unsere Daten werden – ob Verbrauch oder Produktion – über das Gateway auch an unseren Netzbetreiber und die Stromlieferanten weitergegeben. Die haben so einen genauen Überblick, wann wie viel Strom gebraucht wird bzw. zur Verfügung steht. Dieses Wissen wird ihnen ermöglichen, zukünftig dynamische Tarife anbieten zu können. Wir Verbrauchenden sollen in der Folge von flexiblen Strompreisen profitieren und – so schreibt es die Bundesregierung - „dann Strom beziehen, wenn er in kostengünstigeren Zeiten mit hoher Erneuerbare-Energien-Erzeugung zur Verfügung steht. Das nutzt nicht nur Verbraucherinnen und Verbrauchern, sondern auch dem Markt und der Netzstabilität.“ Smart Meter sind die Basis dieser neuen Versorgungspläne.

Wie teuer ist ein Smart Meter und wer baut es ein?

An sich kann ein Smart Meter bis zu 100 Euro im Jahr kosten. Allerdings ist der Preis laut Entscheidung der Bundesregierung für Privathaushalte und Kleinanlagenbetreiber auf 20 Euro pro Jahr gedeckelt. Die weiteren Kosten übernehmen die Stromnetzbetreiber. Ab 2025 können wir das Gerät bei einem Messstellenbetreiber beantragen. Häufig sind das auch unser Stromanbieter. Sie sind sowohl für den Einbau wie auch die Wartung zuständig.

Ein Smart Meter ist Pflicht

Die intelligenten Messgeräte sind ab 2032 verpflichtend. Der gesetzliche Smart Meter-Rollout-Fahrplan ist am 20. April 2023 gestartet. Da hat der Bundestag das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende beschlossen. Danach können Messstellenbetreiber jetzt sofort mit dem Einbau beginnen. Zunächst sollen erst die Großverbraucher wie Schwimmbäder oder Verwaltungen mit Smart Metern versorgt werden. Es kann aber auch sein, dass schon bei den Verbrauchern und Verbraucherinnen die alten Ferrari-Zähler ausgetauscht werden. Dann müssen die Messstellenbetreiber uns Kunden den Wechsel mindestens drei Monate vorher ankündigen. Zwei Wochen vor dem Einbau müssen sie sich mit zwei Terminen bei uns melden. Wehren können wir uns gegen den Umbau nicht.

Wie sicher sind die Geräte?

„Da es beim Aufbau und der Nutzung eines intelligenten Netzes nicht zuletzt auch um die Verarbeitung personenbezogener Daten geht, sind die Sicherheit und der Schutz eben jener eine zentrale Voraussetzung für die öffentliche Akzeptanz intelligenter Messsysteme,“ schreibt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Es hat die Anforderungen für die Verbraucher-Sicherheit bearbeitet und ein Schutzprofil für die Smart Meter Gateways entwickelt. Grundsätzlich werden die übermittelten Verbrauchsdaten unter einem Pseudonym weitergeleitet, Name und Verbrauch sollen für Dritte nicht nachvollziehbar sein. Zudem sollen unsere Daten längstens drei Jahre gespeichert werden.
Vielen kommt bei smarten Stromzählern auch sofort das Szenario aus dem Roman "Blackout" in den Sinn. Daher bleibt noch zu sagen, dass jedes Smart Meter Gateway gegen Hackerangriffe geschützt ist.


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