Responsive image

on air: 

Alex Jakob
---
---
Immer auf dem Laufenden mit unseren Sportnews

Hat Julia Krajewski gegen Medikationsrichtlinien verstoßen?

Der Weltreiterverband FEI hat die Deutsche Reiterliche Vereinigung mit Sitz in Warendorf über eine positive Dopingprobe informiert, die während der Europameisterschaft der Vielseitigkeitsreiter m polnischen Strzegom entnommen wurde. Die Probe stammt von der Warendorferin Julia Krajewskis Pferd Samourai du Thot. Es handelt sich bei der gefundenen Substanz um Firocoxib, das schmerz- und entzündungshemmend wirkt und laut FEI eine „Controlled Medication Substance“, jedoch kein Doping ist. Das bedeutet, dass die Substanz zwar zu therapeutischen Zwecken im Training erlaubt ist, jedoch nicht im Wettkampf. Die FN hat die Öffnung der B-Probe beantragt. Das Ergebnis steht noch aus, wird in aber in Kürze erwartet. Sollte die B-Probe das Ergebnis der A-Probe bestätigten, müsste die deutsche Mannschaft ihre Silbermedaille zurückgeben. Samourai du Thot wurde in Strzegom am 20. August, dem letzten Tag der EM, nach dem Gewinn der Team-Silbermedaille beprobt. Unabhängig von FEI und Championat hatte die Nationale Anti-Doping-Agentur NADA im Zuge einer unangekündigten, zufälligen Trainingskontrolle in Warendorf kurz nach der Rückkehr aus Polen ebenfalls eine Probe des Pferdes genommen. Mitte September informierte die NADA das Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) über den Fund der Substanz Firocoxib, die nicht im Behandlungsbuch des Pferdes dokumentiert war. Seitdem bestand die Sorge, dass auch die noch ausstehende FEI-Wettkampfprobe die Substanz nachweisen würde. Bereits umgehend nach Bekanntwerden des Ergebnisses der NADA-Kontrolle hörte das DOKR Julia Krajewski dazu an, wie die Substanz in ihr Pferd gelangt sein könnte. Die Recherche brachte jedoch bisher keine Erklärung. Julia Krajewski hat nach Bekanntgabe des Ergebnisses der B-Probe formell 21 Tage Zeit sich zu entscheiden, eine administrative Strafe anzunehmen oder vor das FEI-Tribunal zu ziehen. Die administrative Strafe würde eine Geldstrafe in Höhe von 1500 Schweizer Franken sowie Verwaltungskosten in Höhe von 2000 Schweizer Franken nach sich ziehen, jedoch keine Wettkampfsperre. „Der Gang vor das Tribunal macht aber nur Sinn, wenn Julia Krajewski nachweisen kann, wie die Substanz ins Pferd gelangt ist“, erklärt Prof. Dr. Jens Adolphsen, Equipechef der deutschen Vielseitigkeitsreiter und langjähriger, ehemaliger Vorsitzender des FEI-Tribunals. „Die Aberkennung ihres Einzelergebnisses und die damit verbundene Rückgabe der Mannschaftssilbermedaille wären bei einer positiven B-Probe nach Vorgabe des internationalen Regelwerks aufgrund der vorhandenen positiven Wettkampfprobe unausweichlich – unabhängig von Schuld oder Unschuld.“ „Ich bin zutiefst bestürzt über die Nachricht der positiven Medikationskontrolle von Samourai du Thot, zumal mir noch immer jeglicher Erklärungsansatz fehlt und die Folgen einer Bestätigung durch die B-Probe nicht nur mich persönlich betreffen würden. Wenn wir die Silbermedaille zurückgeben müssten, würde mir das in erster Linie unglaublich leidtun für mein gesamtes Team“, sagt Julia Krajewski. „Selbstverständlich haben weder ich noch jemand aus meinem Umfeld diese Substanz verabreicht. Als Teil des deutschen Teams, das als Mitfavorit nach Strzegom gereist ist, war ich mir bewusst, dass mein Pferd mit größter Wahrscheinlichkeit beim Championat beprobt werden würde. Ich stehe zu 100 Prozent hinter unserem System zur Dopingprävention und bin mir meiner Verantwortung und Sorgfaltspflicht im Umgang mit diesem Thema absolut bewusst. Daraus ergibt sich für mich weiterhin intensiv nach einer Erklärung zu suchen, sowohl im Interesse des Teams, als auch in meinem eigenen.“ Krajewski hat über ihre facebook-Seite reagiert. Es sei ihr völlig unklar, wie der Stoff beim Pferd festgestellt werden konnte. Die deutsche Mannschaft stehe vor einem Rätsel. Es sei absurd, ihr Absicht zu unterstellen. Sie und die deutsche Mannschaft würden alles unternehmen, um den Vorwurf zu entkräften.