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Joschka Heinemann
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Studioblog - Inhalte aus unserem Programm

Der Freitag Nachmittag

Jenny Heimann begleitet Euch auf dem Weg ins Wochenende. Bei ihr hört Ihr alle wichtigen Infos und die meisten Hits im besten Mix.

Der Freitag@ work!

Ina bringt Euch durch den Tag von 10 bis 14 Uhr.

Die Herbstferien sind ein Thema, aber auch der "Tag des Butterbrotes". Außerdem erfüllen wir Euch weiter Eure Wünsche. Dazu gibt es wie immer die meisten Hits im besten Mix.

 

Comeback-Single von NSYNC: Geht die US-Boygroup auf Tournee?

Nach zwei Jahrzehnten meldet sich die Band NSYNC überraschend mit einer neuen Single zurück. Nur eine einmalige Sache oder der Vorbote für eine Comeback-Tournee von Justin Timberlake und Co.?

© Charles Sykes/Invision/AP/dpa

Musik

London (dpa) - Mehr als 20 Jahre nach ihrer Trennung hat die US-Band NSYNC am Freitag erstmals einen neuen Song veröffentlicht und damit Spekulationen über eine Comeback-Tournee befeuert. Für die Single «Better Place» standen Justin Timberlake, Lance Bass, Joey Fatone, Chris Kirkpatrick und JC Chasez nach langer Zeit wieder gemeinsam im Studio. «Wenn die Sterne richtig stehen», kommentierte Timberlake (42). «Ich habe meine Brüder wieder im Studio versammelt, um an etwas Spaßigem zu arbeiten, und die Energie war etwas Besonderes.»

Emotionales Wiedersehen

Sein Bandkollege Lance Bass berichtete von emotionalen Szenen beim Wiedersehen. «Es gab viele Tränen, aber es waren Tränen der Freude», sagte der 44-Jährige dem Musikmagazin «NME». «Es fühlt sich einfach richtig an.» Ob die Reunion der Boygroup, die ab den späten 1990er Jahren mit Hits wie «Tearin' Up My Heart», «It's Gonna Be Me» und «Bye Bye Bye» weltweit populär wurde, längerfristig angelegt ist, bleibt abzuwarten. «Wir haben aktuell keine konkreten Pläne», sagte Bass. «Aber die Fans beeinflussen definitiv unsere Zukunft.»

Vor rund zwei Wochen waren NSYNC überraschend bei der Verleihung der MTV Video Music Awards aufgetaucht. Das Quintett überreichte dort Superstar Taylor Swift einen Preis. Bei Fans hatte das die Hoffnung auf eine dauerhafte NSYNC-Reunion geweckt und Gerüchte um eine Tournee aufkommen lassen. Auf dem Instagram-Account der Band forderten viele ein Live-Comeback. Unter einem Video von einem aktuellen Fotoshooting schrieb eine Nutzerin: «Gebt uns was wir brauchen ... eine Stadiontournee 2024.»

Die in Orlando/Florida gegründete Gruppe hatte sich 2002 auf dem Höhepunkt ihrer Karriere aufgelöst. Die ehemaligen Mitglieder gingen anschließend getrennte Wege. So startete Timberlake mit großem Erfolg eine Solokarriere («Cry Me A River») und drehte einige Filme. JC Chasez versuchte sich ebenfalls als Solokünstler und schrieb Songs für die Backstreet Boys. Joey Fatone ist als Schauspieler («My Big Fat Greek Wedding») aktiv. Lance Bass nahm an Reality-Shows teil und arbeitete als Synchronsprecher für animierte Fernsehserien. Chris Kirkpatrick versuchte sich unter anderem als Country-Sänger, zog sich jedoch weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurück.

Mit «Better Place» liefern NSYNC den Titelsong für den Film «Trolls – Gemeinsam Stark» (Originaltitel: «Trolls Band Together»), der am 19. Oktober in den deutschen Kinos startet. In der englischsprachigen Originalfassung der animierten Musical-Komödie leiht neben zahlreichen anderen Popstars auch NSYNC-Sänger Timberlake einem der Troll-Charaktere seine Stimme.

© dpa-infocom, dpa:230929-99-375152/2

Der Start in den Freitag

In dieser Woche bringen euch Alica und Markus in den Tag.

Mit den wichtigsten Infos und den meisten Hits!
 

Bürgerrat zur Ernährung: Was bringt das neue Forum?

Das Thema geht alle an - aber das Format ist ungewohnt. Ein Kreis aus 160 Bürgerinnen und Bürgern soll jetzt loslegen und Vorschläge zur Politik rund ums Essen erarbeiten. Wie soll das genau ablaufen?

© Sven Hoppe/dpa

Fragen und Antworten

Berlin (dpa) - Es gibt den Bundestag und den Bundesrat. Und nun auch noch einen Bürgerrat. Am Freitag eröffnete Parlamentspräsidentin Bärbel Bas (SPD) das Gremium, das aber etwas ganz anderes als die zwei Verfassungsorgane ist. Es komme ihr ein wenig vor wie der erste Schultag, an dem sich alle zum ersten Mal sehen, sagte Bas zu den nach Berlin gereisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Das neuartige Ideen-Forum soll im Auftrag des Parlaments Empfehlungen aus der Mitte der Bevölkerung entwickeln. Und zwar als erstes zum Alltagsthema der Ernährung, das alle berührt. Dabei ist klar: Gesetze beschließt der Bundestag, und das soll auch so bleiben. Ganz unumstritten ist das Experiment mit einer geregelten Bürgerbeteiligung aber nicht.

Was ist überhaupt der Bürgerrat?

SPD, Grüne und FDP hatten im Koalitionsvertrag angekündigt, «neue Formen des Bürgerdialogs» wie Bürgerräte nutzen zu wollen, ohne das Prinzip der Repräsentation aufzugeben. Die Einsetzung des Gremiums beschloss der Bundestag im Mai, neben der Ampel stimmte auch die Linke dafür. «Sagen Sie, was Sie denken. Und reden Sie, wie Sie immer reden. Genau dafür ist der Bürgerrat da», sagte Bas. «Hier sollen auch die Menschen zu Wort kommen, die sich sonst nicht von selbst melden oder lautstark ihre Meinung kundtun.» Sie versicherte: «Wir werden uns sehr ernsthaft mit Ihren Vorschlägen auseinandersetzen.»

Und wer sitzt im Bürgerrat?

Gewählt wie Abgeordnete der Parlamente sind die Mitglieder nicht. Laut Einsetzungsbeschluss gehören dem Rat 160 Personen an, die per Zufallsprinzip aus allen Menschen über 16 Jahren mit Erstwohnsitz in Deutschland ausgewählt wurden. Mit bestimmten Kriterien sollte eine «ausgewogene Beteiligung» etwa nach Alter, Geschlecht, regionaler Herkunft, Ortsgröße und Bildungshintergrund erreicht werden. Unter den Mitgliedern sind nach Angaben der Organisatoren auch 2,5 Prozent Veganer und 10 Prozent Vegetarier. Beim Bildungsstand seien zunächst mehr als 70 Prozent mit Hochschulabschluss unter den Interessenten gewesen - im Rat sind Akademiker nun mit rund 26 Prozent vertreten.

Wie genau kam die Zusammensetzung zustande?

Bas ermittelte die 160 Mitglieder in einer «Bürgerlotterie», der wiederum ein Stufenverfahren vorausging. Dafür wurden im Juni knapp 20.000 ausgeloste Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme eingeladen. Es kamen 2200 Rückmeldungen mit Mitmach-Interesse. Daraus ermittelte ein Algorithmus 1000 mögliche Zusammensetzungen eines Bürgerrates nach den vom Bundestag bestimmten Kriterien. Bas loste dann eine dieser Varianten des Bürgerrats mit 160 Teilnehmern aus - dafür zog sie die drei Ziffern für die Zusammensetzung des Rates Nummer 187.

Wie soll der Bürgerrat arbeiten?

Gleich nach der Eröffnung steht am Wochenende die erste Sitzung an. Insgesamt stehen drei Wochenendtreffen und sechs digitale Sitzungen auf dem Fahrplan. Bis 29. Februar 2024 soll das Gremium dann ein «Bürgergutachten» mit Empfehlungen vorlegen - und zwar maximal neun, wie es im Konzept heißt. So sollen bewusst Prioritäten gesetzt werden. Abgestimmt werden soll mit Mehrheit, sichtbar werden sollen aber auch Minderheitspositionen. Als «Aufwandspauschale» gibt es 100 Euro pro Präsenz-Sitzungstag und 50 Euro pro Digital-Sitzung. Zur fachlichen Unterstützung soll ein wissenschaftlicher Beirat dienen.

Worum genau geht es in der Sache?

Das Thema lautet «Ernährung im Wandel: Zwischen Privatangelegenheit und staatlichen Aufgaben.» Dabei soll sich das Gremium vor allem damit befassen, wo der Staat in der Ernährungspolitik aktiv werden soll und wo nicht. Konkrete Themen sind zum Beispiel Kennzeichnungen zur Umweltverträglichkeit und zu Tierwohlstandards, der Steuerrahmen bei Lebensmitteln oder Lebensmittelverschwendung. Im Blick stehen sollen mögliche Maßnahmen, für die der Bundestag auch zuständig ist.

Wie sind die Erwartungen?

Die Verbraucherzentralen unterstützen das Konzept, Bürgerinnen und Bürger Lösungsvorschläge für gesellschaftliche Fragen diskutieren zu lassen. Für einen gelungenen Transformationsprozess der Land- und Ernährungswirtschaft sei das wichtig. Die Grünen-Abgeordnete Renate Künast sagte, sie sei gespannt auf die Vorschläge. «Bürgerräte unterstützen die Demokratie und helfen uns, Veränderungen in der Gesellschaft wahrzunehmen.» Götz Frömming (AfD) kritisierte dagegen: «Deutschland hat längst «Bürgerräte», nämlich die Parlamente in Bund und Ländern.» Die Verbraucherorganisation Foodwatch monierte, der Rat kranke daran, dass er nur unverbindliche Vorschläge machen dürfe. In der Schublade verschwinden soll das «Bürgergutachten» tunlichst nicht. Festgelegt ist schon mindestens eine Aussprache im Plenum.

© dpa-infocom, dpa:230929-99-374969/5