Einen spektakulären Fund haben Archäologen jetzt in Einen gemacht. Bei großflächigen Ausgrabungen am Grünen Markenweg haben sie eine Siedlung aus der Eisenzeit entdeckt.
Hier soll neu gebaut werden, deshalb wurde die Fläche im Vorfeld untersucht.
Bisher konnten die Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) Spuren von eisenzeitlichen Hausgrundrissen, neun Getreidespeichern und zwei kreisrunde Gräben freilegen.
Schon bei den Voruntersuchungen im vergangenen Jahr sei man auf Siedlungsspuren aus der Bronze- bis Eisenzeit, aber auch auf Funde aus der römischen Kaiserzeit gestoßen.
Bei der aktuellen Untersuchung waren die Forscher überrascht über die vielen Getreidespeicher. Verkohlte Getreidereste lassen die Archäologen außerdem annehmen, dass hier in der Eisenzeit intensiv Landwirtschaft betrieben wurde. Sie gehen davon aus, dass es sich um eine kleine, über Jahrhunderte hinweg existierende Siedlung handelte.
Ein weiterer bedeutender Fund seien zwei kleine Kreisgräben mit einem Durchmesser von etwa drei Metern.
"Leider ist der Befund nur schlecht erhalten, so dass wir über die Datierung der Befunde und deren eindeutige Interpretation momentan nur spekulieren können", so Grabungsleiter Dr. Ingo Pfeffer.
Aber ohne datierende Funde könne derzeit wenig zu ihrem Alter gesagt werden. "Wir betreten hier wissenschaftliches Neuland. Das macht die Archäologie so spannend."
Seit März wurde der Baugrund in einem Kooperationsprojekt zwischen der Stadt Warendorf und der LWL-Archäologie für Westfalen untersucht. Die Stadt beschäftigt für die Maßnahmen in Einen und Milte erstmals ein eigenes archäologisches Grabungsteam, das für den Projektzeitraum eingestellt wurde.
"Wir liegen deshalb mit den Untersuchungen voll im Zeitplan und werden im Frühherbst mit den Grabungen für das Baugebiet Königstal 2 in Milte beginnen", freut sich Warendorfs Bürgermeister Axel Linke.
Eine weitere Fläche soll 2021 archäologisch untersucht werden, dann sind weitere Siedlungsreste zu erwarten.