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Nina Tenhaef
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Nachrichten aus dem Kreis Warendorf

Le Vernet | Nach Kinderknochen-Fund: Spurensuche in Frankreich dauert an

Émiles letzter Weg endet im Wald: Die Knochen der vermissten Zweijährigen werden nach mehreren Monaten gefunden. War es ein Unfall oder ein Verbrechen?

Eine Spaziergängerin stieß in dem waldigen Gebiet auf die Knochen,

Eine Spaziergängerin stieß in dem waldigen Gebiet auf die Knochen,

Notfälle

Le Vernet (dpa) - Nach dem Fund von Knochen des im Sommer verschwundenen zweijährigen Émile in Frankreich dauert die Suche nach weiteren Spuren an. Etwa 100 Gendarmen waren am Morgen rund um das südfranzösische Bergdorf Le Vernet im Einsatz, darunter waren Hundestaffeln, Gerichtsmediziner und Anthropologen. Die Staatsanwaltschaft Aix-en-Provence hatte am Sonntag bekannt gegeben, dass ein Knochen in der Nähe des Dorfs gefunden wurde.

Die Gen-Analyse der Ermittler habe ergeben, dass es sich um Gebeine des seit knapp neun Monaten vermissten Émile handle. Medienberichten zufolge soll der Schädel des Kindes entdeckt worden sein. Nach dem Knochenfund hieß es in einer Mitteilung der Eltern, aus der Medien zitierten: «Schmerz und Kummer bleiben.»

Fahnder schließen auch Unfall nicht aus

Émiles Verschwinden hatte in Frankreich für großes Entsetzen gesorgt. Der zweieinhalb Jahre alte Junge war bei seinen Großeltern im südfranzösischen Ort Le Vernet im Urlaub gewesen, als diese ihn am 8. Juli gegen Abend aus dem Blick verloren hatten. Zwei Zeugen hatten ausgesagt, noch gesehen zu haben, wie das Kleinkind eine Straße herunterlief. Die Fahnder ermitteln wegen Entführung und Freiheitsberaubung, schlossen aber auch einen Unfall nicht aus.

Immer wieder hatte die Polizei in den Tagen und Wochen nach dem Verschwinden des Jungen mit einem Großaufgebot die Umgebung abgesucht. Auch Leichenspürhunde durchkämmten das Gebiet. Erst am Donnerstag wurde der abgelegene Ort abgeriegelt, um den Tag des Verschwindens an Ort und Stelle nachzustellen. Das waldige Gebiet, auf dem eine Spaziergängerin am Wochenende auf die Knochen stieß, war mehrfach durchkämmt worden. Möglich ist, dass die Gebeine des Jungen erst später an die Stelle gelangten - etwa durch starken Regen, Raubtiere oder einen Menschen.

© dpa-infocom, dpa:240401-99-527157/2