No Hard Feelings

Netflix 
Romantische Komödie 

Maddie steckt in der Klemme. Die chaotische Uber-Fahrerin ist in eine finanzielle Notlage geraten und droht, ihr Haus zu verlieren. Da entdeckt sie ein unmoralisches Angebot im Internet. Sie soll einen 19-Jährigen daten und bekommt dafür im Gegenzug ein Auto. Klingt eigentlich ganz fair, oder?

Die “Age Gap” mal anders

Stolze dreizehn Jahre trennen Maddie und Percy voneinander - ein Altersunterschied, den wir bisher meistens andersherum gesehen haben. Hier aber ist Maddie die Ältere, die von einem verzweifelten Elternpaar angeheuert wird. Ihr Sohn Percy ist ein Nerd, wie er im Buche steht. Der Junge geht kaum vor die Tür und hat keine Freunde. Seine Eltern hegen die Hoffnung, dass Maddie sein Selbstbewusstsein steigern kann, bevor er sein Studium in Princeton antritt. Natürlich ist da Chaos vorprogrammiert. Maddie hat ihr Leben meist nur so halb im Griff, schmeißt sich aber mit vollem Elan an den Teenie ran und verdonnert ihn in mütterlicher Strenge zum Nacktbaden, Trinken und Feiern gehen. Natürlich wird es 'gefährlich', als plötzlich ernsthafte Gefühle auflodern - und es wäre ja keine RomCom, wenn nicht auch Maddies Deal mit Percys Eltern irgendwann ans Licht kommt. Bis dahin folgen wir den Protagonisten von einer Eskapade in die nächste und stehen oft irgendwo zwischen Lachen, Entsetzen und Fremdscham.

Eine kann glänzen

Im Zentrum von No Hard Feelings steht die Schauspielerin Jennifer Lawrence, die die meisten wohl aus Die Tribute von Panem kennen. Hier erleben wir sie aber ganz anders. Mit vollem Einsatz wirft sie sich ins Geschehen, um die verplante Hauptprotagonistin zum Leben zu erwecken. Bei vollem Körpereinsatz und vielen lustigen Szenen kommt aber auch die Ernsthaftigkeit nicht zu kurz. Maddie ist ein vielschichtiger Charakter, den wir erst im Laufe des Films so richtig kennenlernen. Jennifer Lawrence zeigt, was sie kann, und auch die Chemie mit Newcomer Andrew Barth Feldman zündet.

Für wen lohnt es sich? 

Die Szenen aus No Hard Feelings schrabben nicht selten an der Grenze zum Fremdscham. So richtig weiß man am Ende nicht, worauf der Film mit seiner übersteigerten Sexualität hinaus will. Auch einen Twist in der Handlung sucht man vergebens. Man bekommt genau das, was der Trailer verspricht. Wem dieser schon zu übersteigert ist, wird sich wohl auch nicht mit dem Film anfreunden können. Unser Fall war No Hard Feelings nicht - aber das ist in diesem Fall wirklich Geschmackssache. Der Hauptdarstellerin kann man jedenfalls nichts vorwerfen.

Fazit:  2/5 Fingerfallen. 'No Hard Feelings' ist Geschmackssache - unser Fall war er leider nicht...