Everything Everywhere All At Once

Amazon Prime Video

Science Fiction, Action, Komödie

Alles, überall, und alles auf einmal? Eine koreanische Hausfrau wird aus Raum und Zeit gerissen und springt durch Dimensionen des puren Wahnsinns. Amazon Prime Video streamt den Film, der das Science-Fiction-Genre maßgeblich verändert hat und bei den Oscars auf ganzer Linie abräumen konnte.

Das pure Chaos

Es ist nicht ganz leicht, die Handlung von Everything Everywhere All at Once zusammenzufassen. Als Mutter und Betreiberin eines Waschsalons lebt die Chinesin Evelyn (Michelle Yeoh) ein beschauliches Leben in den USA. Doch alles ändert sich schlagartig, als sie aufgrund eines kosmischen Unfalls aus ihrem Universum katapultiert wird. Von nun an springt sie wild durch die unterschiedlichsten Parallel-Dimensionen und durchlebt eine schräge Unwahrscheinlichkeit nach der Anderen. Sie begegnet nicht nur einer cooleren Version ihres Ehemanns (Ke Huy Quan) – auch ihre Tochter (Stephanie Hsu) hat ein alternatives Selbst, das alles Andere als gute Absichten pflegt. Mit den Fähigkeiten ihrer alternativen Versionen muss Evelyn sich durch die Universen kämpfen und sie vor dem Untergang bewahren - denn sie ist die Auserwählte, in deren Händen das Schicksal aller Welten liegt. Eine ungewöhnliche Protagonistin für einen ungewöhnlichen Film.

Ein Fan-Favorit

Die Regisseure Daniel Kwan und Daniel Scheinert, die sich selbst liebevoll als „Die Dans“ bezeichnen, konnten mit ihrem zweiten Projekt auf ganzer Linie überzeugen. Gleich zehn Oscar-Gewinne regnete es für die schräge Komödie, und auch die Fans zeigen sich begeistert. Die Action-Szenen und Parallelwelten stecken voller abgefahrener Ideen und sind sich für nichts zu schade: es wird obszön, blutig und auch ekelig. Gleichzeitig nimmt der Film sich selbst nicht zu ernst: Man spürt die Freude und die Leidenschaft, mit der die Macher am Werk sind. Der Film widmet sich den großen Fragen des Lebens, ohne dabei an Fahrt zu verlieren. Neben den fantastischen Hauptdarstellern erwarten euch zudem auch weitere bekannte Gesichter, zum Beispiel Jamie Lee Curtis und Harry Shum Jr.

Ist der Hype gerechtfertigt?

Eine Zeit lang konnte man sich vor Lobpreisungen für Everything Everywhere All At Once kaum retten. Wer die euphorischen Kritiken verfolgt, der ist vom Film am Ende womöglich eher unbeeindruckt. Ein tiefgreifendes Meisterwerk erwartet euch nämlich nicht – dafür sprengt der Film jegliche Konventionen. Bildlich und erzählerisch überschlägt sich die Handlung geradezu. Der Story zu folgen ist nicht leicht, und womöglich auch gar nicht gewünscht. Am Ende zeigt Everything Everyhwere All At Once auf genau jenes Gefühl: Wenn nichts im Leben Sinn macht, dann macht genau das jede Entscheidung umso wichtiger. Klingt verwirrend? Ist es auch. Der Weg zu diesem Fazit ist überladen und knallbunt – darauf muss man sich einlassen können, denn diese Mischung ist laut und überfordernd.

Fazit:  3.5/5 interdimensionalen Riesen-Bagels. Everything Everywhere All At Once ist in vielen Hinsichten bahnbrechend – aber auch ziemlich anstrengend.