Der Rat der Stadt Ahlen stimmt heute Abend über den Neubau des Rathauses ab. Die Verwaltung mit Bürgermeister Berger will den Baubeschluss auf den Weg bringen.

Im Rat regte sich zuletzt heftiger Widerstand wegen der explodierenden Baukosten.

Auf 44 Millionen Euro soll die Kostenobergrenze jetzt festgelegt werden - viel mehr Geld als ursprünglich veranschlagt. Gegenüber der ersten Kostenschätzung vom Frühjahr dieses Jahres sind noch mal etwa neun Millionen Euro dazu gekommen.

Der Widerstand dagegen kommt vor allem aus den Fraktionen von Bündnis90/Die Grünen und Bürgerliche Mitte Ahlen, BMA.

Die Verwaltung begründet die Kostenexplosion einmal mit steigenden Marktpreisen und außerdem mit baulichen Ergänzungen und einem regenerativen Energiekonzept.

Die Mehrkosten würden aber durch Fördergelder des Landes NRW weitgehend aufgefangen, heißt es. Die Ratsitzung beginnt um 17 Uhr.

In die Diskussion kommt jetzt zusätzliche Brisanz durch einen Brief des Architekten des geplanten Stadthauses, der von der BMA auf Facebook gepostet wurde. Er wurde kurz nach der Jury-Entscheidung geschrieben. Architekt Eckard Gerber sagt darin, dass er das alte Rathaus auch gern zusammen mit seinem Kollegen Christoph Parade saniert hätte. Aber: "Diese Entscheidung ist politisch schon längst besiegelt und ist offensichtlich auch sehr knapp ausgefallen".

Parade hatte Rathaus und Stadthalle seinerzeit entworfen und war für seine Pläne damals auch ausgezeichnet worden. Auch von Gerber kommt viel Lob für das Stadthaus, das bald durch den Neubau ersetzt wird.