Im Prozess gegen einen 59 Jahre alten Mann aus Neubeckum wurden am Landgericht Münster gestern weitere Zeugen und Sachverständige vernommen. Der Mann ist angklagt, für den Tod seiner Lebensgefährtin verantwortlich zu sein, weil er keine Hilfe holte. Die schwer übergewichtige Frau war in der Badewanne der gemeinsamen Wohnung gestürzt, konnte sich aus der Lage nicht mehr befreien und verstarb dort. Erst Tage nach ihrem Tod hatte der Angeklagte den Rettungsdienst alarmiert. In den Aussagen gestern ging es um ein Mobiltelefon, das die Frau offenbar noch selbst vor ihrem Tod benutzt hat. Demnach könnte die Frau noch selbst in der Lage gewesen sein, einen Notruf abzusetzen. Auch Tagebucheinträge der Frau stützen zum Teil die Aussage des Angeklagten, dass die Frau gar keine Hilfe gewollt habe. Der Prozess wird nächsten Mittwoch mit der Aussage eines psychiatrischen Sachverständigen fortgesetzt.