Der mutmaßliche Täter im Mordfall Warendorf sitzt in Spanien in sogenannter "Auslieferungshaft" und die Staatsanwaltschaft Münster bereitet jetzt den Auslieferungsantrag vor. Wann der Mann aus Ennigerloh nach Deutschland kommt, ist allerdings noch völlig offen.
Es sei entscheidend, wie sich der 30-Jährige verhalte, sagte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt im Gespräch mit Radio WAF. Wenn er schnell aus dem spanischen Gefängnis rauskommen möchte, dauert es möglicherweise nur zwei bis drei Wochen. Wenn er aber nicht mit der „vereinfachten Auslieferung“ einverstanden ist und Rechtsmittel einlegt, kann es dauern. Wie lange, sei völlig offen, sagte Botzenhardt.
In Deutschland angekommen, wird der Tatverdächtige dann ersteinmal vernommen. Ob die Vernehmung etwas ergibt, ist allerdings auch noch offen, denn der Mann aus Ennigerloh kann - wie jeder andere Beschuldigte in unserem Rechtssystem auch - schweigen und sich nicht zu den Vorwürfen äußern. Dann wird es für die Ermittler auch schwieriger, das Motiv für seine mutmaßliche Tat in Warendorf herauszufinden. Nach Angaben von Botzenhardt könnten sie sich das Motiv zwar durch intensive Ermittlungsarbeit erschließen, aber es wäre besser, wenn sich der Beschuldigte äußert. "Man kann ja nicht in den Kopf eines Menschen schauen", sagte der Oberstaatsanwalt.
Die 21-jährige Frau aus Warendorf war am 9. November frühmorgens in ihrer Wohnung vergewaltigt und dann getötet worden.