Nach der Amokfahrt von Münster gibt es noch keine Hinweise auf das konkrete Motiv. «Warum der Tatverdächtige mit seinem Auto in die Menschenmenge gefahren ist, ist noch unklar», sagte NRW Innenminister Reul in Düsseldorf. Nach bisherigem Ermittlungsstand sei der Mann psychisch krank gewesen und habe keinerlei politische Motivation gehabt. Bei seiner Todesfahrt in Münster hatte der Mann am Samstag zwei Menschen getötet und zahlreiche andere verletzt, bevor er sich in seinem Campingbus selbst erschoss. «Die Ermittlungen seien erst am Anfang. Jetzt werde es kompliziert», so Reul. Er bat die Öffentlichkeit um Geduld. «Die Öffentlichkeit habe einen Anspruch auf gründliche Informationen, es gebe aber auch einen Anspruch auf gründliche Ermittlungen», betonte der Minister. Die Ermittlungen würden voraussichtlich viel Zeit brauchen. «Es bleibt mühsam», sagte Reul. Unklar sei unter anderem, woher die Pistole stamme, mit der der Mann sich nach seiner Amokfahrt erschossen habe. «Poller können helfen», sagte Reul zur Gefahrenabwehr. «Wir können aber nicht alle Städte zupollern, wir brauchen auch Rettungswege.» Es gebe viele verschiedene Varianten von Schutzvorkehrungen, über die die Kommunen allein zu entscheiden hätten. Zur Wahrheit gehöre, dass Täter auch die teuersten Absperrungen etwa mit einem Messer oder einer Bombe in der Tasche umgehen könnten.