Rund fünf Monate nach dem gewaltsamen Tod eines 86-Jährigen in Sassenberg beginnt heute (28. März) um 9 Uhr der Prozess gegen den 35-jährigen Sohn des Mannes. Die Staatsanwaltschaft hat am Landgericht Münster beantragt, dass der Angeklagte aus Beckum in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen wird – es handelt sich um ein sogenanntes Sicherungsverfahren.

Vater mit Messer angegriffen

Nach Überzeugung der Ermittler griff der 35-Jährige aus Angst um seinen eigenen Sohn, der in einer Pflegefamilie lebt, zuerst seine 66 Jahre alte Mutter an. Als sein Vater sich schützend zwischen die beiden stellen wollte, soll es zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen sein, in deren Verlauf der Mann seinen Vater mit Stichen in Kopf und Hals tötete.

Staatsanwaltschaft geht von Schuldunfähigkeit aus

Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass der Beschuldigte die Wahnvorstellung hatte, dass seine Eltern dem Enkel und möglicherweise auch der eigenen Freundin etwas antun wollten. Nach deutschem Recht kann nur bestraft werden, wer das Unrecht einer Tat einsehen kann. Im Fall des 35-Jährigen geht die Anklage wegen der psychischen Erkrankung nicht davon aus. Ein Urteil soll Anfang Mai fallen.